Der Meeresspiegel des Mittelmeeres könnte in den nächsten 90 Jahren um bis zu 61 Zentimeter ansteigen. Das stellte ein spanisch-britisches Forscherteam fest, als es mithilfe von Klimamodellen die Temperaturen und Anstiege des Meeres für drei unterschiedliche Szenarien berechnete. Wie sie in der Fachzeitschrift “Journal of Geophysical Research-Oceans” berichten, könnte sich möglicherweise auch der Salzgehalt des Mittelmeeres in den nächsten Jahrzehnten erhöhen.
Wie wird der Klimawandel das Mittelmeer und damit auch die Anrainerstaaten beeinflussen? Um dies herauszufinden, haben Wissenschaftler des Mediterranean Institute for Advanced Studies (IMEDEA), der Universität der Balearen und des National Oceanography Centre of Southampton in Großbritannien die Modelle des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) genutzt. Sie analysierten Simulationen der zukünftigen Treibhausgas- und Klimaentwicklung für die Mittelmeerregion basierend auf drei Szenarien.
„Das positivste Szenario geht davon aus, dass die Treibhausgaskonzentrationen konstant auf dem Niveau des Jahres 2000 bleiben – aber selbst hier hat der Klimawandel einen Einfluss“, erklärt Marta Marcos, Leiterin der Studie und Forscherin an der Universität der Baleareninseln. „Das negativste Szenario basiert auf einer unterschiedlich starken Entwicklung der Wirtschaft weltweit mit einem steigenden Treibhausgasausstoß das ganze 21. Jahrhundert hindurch.
Steigende Temperaturen und Meresspiegel
Die Ergebnisse spiegeln die allgemeine Tendenz wieder: Für das positivste Szenario hält sich die Erwärmung des Wassers noch in Grenzen: nur knapp ein Grad wird es wärmer bis zum Ende dieses Jahrhunderts. Die anderen beiden Szenarien gehen von einem Anstieg der Wassertemperaturen von bis zu 2,5°C aus. Zudem soll sich diese Erwärmung im Laufe dieses Jahrhunderts immer weiter beschleunigen.