Bei erhöhtem Konkurrenzkampf um seltene Nistplätze investieren Blaumeisenfrauen mehr in ihre Brut. Sie verbringen mehr Zeit mit der Jungenfütterung und produzieren mehr männliche Nachkommen in ihren Gelegen. Weibchen, die keine Nistplätze finden, legen ihre Eier – einem Kuckuck gleich – zudem in fremde Nester. Dies haben jetzt Verhaltensforscher in einer Langzeitstudie herausgefunden, über die sie in der Online-Ausgabe der Fachzeitschrift „Animal Behavior“ berichten.
Was geschieht, wenn die Nachfrage nach einer Nisthöhle das Angebot der verfügbaren Brutplätze übersteigt? Das Prinzip von Angebot und Nachfrage stellt sich auch in der Natur, und die Folgen einer erhöhten Konkurrenzsituation um begrenzte Nistmöglichkeiten können weitreichend sein. Welche Individuen setzen sich durch und was geschieht mit den erfolglosen Mitkonkurrenten?
Kampf um die Nistplätze
Vögel, die in Nesthöhlen brüten, haben es in unseren stark bewirtschafteten Wäldern besonders schwer, müssen sie doch eine Höhle entdecken, die für ihre Brut geeignet scheint. Meist sind diese in abgestorbenen Bäumen oder ähnlichen Strukturen zu finden. Ist man nicht gerade ein Specht, der sich seine Höhle selbst zurechtzimmern kann, gestaltet sich eine solche Suche oftmals schwierig.
Zum Glück gibt es künstliche Nistkästen, die beispielsweise von verschiedenen Meisen-Arten gerne angenommen werden. Genau diesen Umstand haben sich die Forscher um Alain Jacot, Mihai Valcu and Bart Kempenaers vom Max-Planck-Institut für Ornithologie in Seewiesen zu Nutze gemacht und in einem umgrenzten Gebiet experimentell die Anzahl der möglichen Brutplätze manipuliert.