Braunschweiger Informatiker haben gemeinsam mit mexikanischen Astronomen ein Computerprogramm entwickelt, das astronomische Nebel als dreidimensionale, interaktive Modelle darstellt. Die Wissenschaftler wollen so wichtige Erkenntnisse über deren plastische Gestalt erhalten.
Seit jeher faszinieren uns die Sterne. Doch was passiert an ihrem Lebensende? Manche von ihnen hinterlassen eine leuchtende Gaswolke, einen astronomischen Nebel. Passend zum Jahr der Astronomie 2009 können wir eindrucksvolle Bilder solcher Nebel in vielen Zeitschriften und Magazinen bestaunen, doch konkrete Informationen über ihre räumliche Struktur fehlten bislang. Denn wir sehen astronomische Nebel von der Erde aus immer nur aus einer Perspektive.
Exaktes Nebelmodell
Ein neues Computerprogramm des Instituts für Computergraphik der Technischen Universität (TU) Braunschweig kann anhand von Fotos ein physikalisch plausibles 3D-Modell von astronomischen Nebeln zu erzeugen. Der große Vorteil der neuen Entwicklung: Das Programm benötigt nur wenige Sekunden, um ein interaktives Modell zu erstellen, durch das der Benutzer in Echtzeit hindurch oder drumherum fliegen kann.
Das Programm geht zunächst davon aus, dass der Nebel symmetrisch ist. Mit Hilfe dieser Annahme wird das Originalbild dreidimensional reproduziert. Allerdings sind astronomische Nebel in Wirklichkeit nicht exakt spiegelgleich, aber mit dem neuen Verfahren lässt sich das erstellte 3D-Model individuell verändern. So kann das Nebelmodell automatisch exakt an Fotos angepasst werden.