Der durch den Klimawandel verursachte Meeresspiegelanstieg gefährdet die Millionenstadt New York City: Neue Daten zeigen, dass das Meer entlang der Nordostküste der USA zukünftig doppelt so schnell ansteigen wird wie bisher. Die dicht besiedelten Küstengebiete sind damit spätestens 2100 stark durch Überschwemmungen gefährdet, wie Forscher jetzt in der Fachzeitschrift „Nature Geoscience“ berichten.
Jianjun Yin, Klimaforscher an der Florida State Universität, sowie Michael Schlesinger von der Universität von Illinois in Urbana-Champaign und Ronald Stouffer von der Princeton Universität analysierten für ihre Studie zehn aktuelle Klimamodelle, die auch für den vierten Klimabericht des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) genutzt worden waren. Im Mittelpunkt der Auswertungen standen dabei die Folgen für die Ostküste der USA bis zum Jahr 2100 bei verschiedenen Emissionsszenarien.
Dicht besiedelte Wirtschaftszentren in Gefahr
„Die Nordostküste der USA gehört zu den sensibelsten Regionen für zukünftige Veränderungen in Meeresspiegel und –zirkulation, vor allem wenn man die Populationsdichte und die potenziellen sozioökonomischen Folgen solcher Veränderungen betrachtet”, erklärt Yin. „Die bevölkerungsreichsten Bundesstaaten und Städte der USA und Zentren der Wirtschaft, Politik, Kultur und Bildung liegen entlang dieser Küste.“
Die Ergebnisse waren eindeutig: In allen Modellen und sowohl bei den Szenarien mit hohem Treibhausgas-Ausstoß als auch bei denen mit niedrigen, stieg der Meeresspiegel entlang dieser Küste besonders schnell an – schneller und stärker als es dem globalen Durchschnitt für 2100 entspricht. Bis zu 21 Zentimeter mehr als der Durchschnitt könnte das Wasser beispielsweise schon bei einem mittleren Emissionsszenario vor New York City steigen.