Wer besonders viel und lange arbeitet, leidet häufiger unter Schlafstörungen, Rückenschmerzen und Herzbeschwerden. Das zeigt die Auswertung vier unabhängiger Befragungen, bei denen Forscher einen direkten Zusammenhang zwischen der Dauer der geleisteten Arbeitsstunden und dem Auftreten gesundheitlicher Beschwerden nachweisen konnten.
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Die Arbeitszeiten in Deutschland werden immer flexibler. Darüber hinaus verzeichnete das Statistische Bundesamt 2007 einen Höchststand der Anteile für Schicht-, Abend- und Nachtarbeit sowie die für die Arbeit an Wochenenden und Feiertagen seit Beginn der Erhebungen. Seit längerem vermuten
Arbeitswissenschaftler einen Zusammenhang zwischen langen Arbeitszeiten und gesundheitlichen Beschwerden. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) führte deshalb eine systematische Untersuchung durch, die sich Daten aus vier Befragungen von insgesamt über 50.000 Befragten aus den Jahren 2000 bis 2006 stützt.
Linearer Anstieg von Gesundheitsstörungen mit der Arbeitszeit
Die jetzt veröffentlichte Studie zeigt den Zusammenhang zwischen der wöchentlichen Arbeitsdauer und drei gesundheitlichen Symptomen – Schlafstörungen, Rückenschmerzen und Herzbeschwerden. Trotz unterschiedlichen Beschwerdeniveaus, das auf unterschiedliche Fragestellungen in den deutschen und europäischen Befragungen zurückgeführt wird, lassen sich in allen vier Datensätzen gleiche Strukturen in Form eines nahezu linearen Anstiegs der Beschwerdehäufigkeit erkennen, der von der Dauer der Arbeitszeit abhängt.
Bei 60 Wochenstunden leidet jeder Vierte
Besonders deutlich machen dies die beiden untersuchten Umfragen aus Deutschland. Hier klagt nur jeder zehnte Befragte in Teilzeit über Schlafstörungen, bei Beschäftigten in Vollzeit und damit zwischen 35 und 44 Wochenarbeitsstunden ist es bereit jeder Fünfte. Im Bereich der Beschäftigten mit deutlich überlangen Arbeitszeiten von mehr als 60 Stunden pro Woche leidet nach eigenen Angaben sogar etwa jeder vierte unter Schlafbeschwerden. Faktoren wie Schichtarbeit, variable Arbeitszeiten, Arbeit an Wochenenden oder schlechte Planbarkeit der Arbeitszeit wirken sich verstärkend auf gesundheitliche Beeinträchtigungen aus.
Die Ergebnisse der vier untersuchten Stichproben stützen sich gegenseitig und sichern sich damit ab. Damit steht fest, dass längere Arbeitszeiten das Risiko gesundheitlicher Beeinträchtigung erhöhen. Die negativen Auswirkungen langer täglicher und wöchentlicher Arbeitszeiten auf das Unfallrisiko sind bereits seit einiger Zeit bekannt.
(Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, 05.05.2009 – NPO)