Die untermeerischen Vulkanberge vor Kamtschatka entschlüsseln wollen in Kürze die 25 deutschen und russischen Wissenschaftler des Forschungsprojekts „KALMAR“. Mit dem deutschen Forschungsschiff SONNE brechen sie am 16. Mai 2009 von Yokohama (Japan) aus zu einer dreiwöchigen Expedition in den Nordwestpazifik auf.
Ziel der Forschungsfahrt unter der Leitung der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) ist der nördlichste Bereich der untermeerischen Vulkankette „Emperor Seamount Chain“.
Geologische Entwicklung von Kamtschatka enthüllen
„Unsere Aufgabe ist es, die erloschenen Vulkane genau zu vermessen, um weitere Aufschlüsse über die geologische Entwicklung der russischen Halbinsel Kamtschatka zu erhalten“, erklärt BGR-Wissenschaftler Christoph Gaedicke. Im Verlauf der vergangenen 85 Millionen Jahre sind die Vulkane, die sich einstmals südöstlich im Bereich des Hawaii-Archipels gebildet haben, mit der pazifischen Platte nach Nordwesten in Richtung Kamtschatka gewandert und tauchen dort langsam unter dem eurasischen Kontinent ab.
„Auf diese Weise üben die untermeerischen Vulkane einen entscheidenden Einfluss auf die Verformung der Halbinsel, die Erdbebentätigkeit und den Vulkanismus aus“, so Gaedicke.