Immer mehr Planeten um fremde Sonnen entdecken die Astronomen. Doch die Auflösung unserer Teleskope reicht nicht aus, um zu erkennen, ob beispielsweise flüssiges Wasser und damit die Voraussetzung für Leben vorhanden ist. Jetzt haben Wissenschaftler jedoch eine Methode entwickelt, mit der sie auch an einem nur wenige Pixel großen Planetenbild durch Farbwechsel auf die Oberflächenbeschaffenheit schließen können.
Mehr als 300 Planeten um fremde Sonnen sind seit den frühen 1990er Jahren entdeckt worden. Die meisten von ihnen sind riesige Gasplaneten, ähnlich unserem Jupiter, da sie zunächst die einzigen waren, die die Teleskope registrieren konnten. Doch inzwischen ist die Technik besser geworden und mit ihr auch die Auflösung. Durch Observatorien wie das Kepler-Weltraumteleskop lassen sich nun immer häufiger auch kleinere Gesteinsplaneten nachweisen.
Doch selbst mit den besten Methoden erscheinen diese potenziell erdähnlichen Planeten im Bild als nicht mehr als ein „blasser blauer Punkt“ wie der Astronom Carl Sagan die Erde einst bezeichnete. Details zu Zusammensetzung oder Lebensbedingungen auf ihnen sind kaum auszumachen. Jetzt aber hat ein Team von Astronomen und Astrobiologen eine Technik entwickelt, mit deren Hilfe sie feststellen können, ob auf einem Exoplanet flüssiges Wasser vorhanden ist oder nicht. Da dieses als eine der Hauptvoraussetzungen für Leben gilt, ist dies besonders für die Astrobiologie die entscheidende Information.
Blick eines Aliens auf die Erde
„Flüssiges Wasser auf der Oberfläche eines Planeten ist der Gold Standard, nach dem wir suchen“, erklärt Nicolas Cowan von der Universität von Washington und Hauptautor der nun im „Astrophysical Journal“ veröffentlichten Studie. Die Forscher analysierten für ihre Studie Abweichungen von der Durchschnittsfarbe der Erde während der Rotation, wie sie beispielsweise durch Oberflächenstrukturen wie Gebirge oder Ozeane erzeugt werden. Dabei nutzen sie die hochauflösende Kamera an Bord der Raumsonde Deep Impact, die zu diesem Zeitpunkt zwischen 27 und 53 Millionen Kilometer von der Erde entfernt war. Die Erde erscheint aus dieser Entfernung nur wie ein winziger Punkt, wenig mehr als ein Pixel in den Aufnahmen.