Die CryoSat-Mission ermittelt Veränderungen in der Dicke kontinentaler Eisschilde und von Meereis mit dem Ziel, die Reaktion der Eismassen der Erde auf den Klimawandel zu verstehen. CryoSat-2 ersetzt den Vorgängersatelliten CryoSat, der bei einem fehlgeschlagenen Start im Jahr 2005 verloren ging.
Mission
Start: März 2010
Dauer: 3 Jahre (im Anschluss an eine sechsmonatige Aktivierungsphase); theoretische Lebensdauer fünf Jahre
Missionsziele
Bestimmung von Veränderungen der Eisdicke mit einer Genauigkeit von etwa 10 % der erwarteten Schwankungen. Über Meereis entspricht dies einem Wert von ungefähr 1,5 cm/Jahr und über kleinen Landeisflächen einem Wert von etwa 3 cm/Jahr. Über ganz Grönland gemessen ist eine Genauigkeit von 0,7 cm/Jahr gefordert. Die Mission kann diese Anforderungen sicher erfüllen.
Umlaufbahn
Art: Niedrige, polare, nicht-sonnensynchrone Umlaufbahn Durchschnittliche Flughöhe: ca. 720 km
Bahnneigung (Inklination): 92°
Nutzlast
SAR Interferometrisches Radar-Altimeter (SIRAL); DORIS (Doppler Orbit and Radio Positioning Integration by Satellite) und Laser-Retroreflektor (LRR) zur exakten Bahnbestimmung
Abmessungen, Konfiguration
Vereinfachte, starre Struktur ohne bewegliche Teile; Gesamtabmessungen 4,6 ×2,4 × 2,2 Meter
Masse: 720 kg beim Start, einschließlich 37 kg Treibstoff Stromversorgung
Energie: Zwei auf den Satellitenkörper montierte GaAs-Solarzellen mit einer Leistung von je 850 W; 78-Ah-Lithiumionen-Akku
Lagekontrolle über Star-Tracker, Magnetfeldmesser, Magnetotorquer und 10-mN-Kaltgastriebwerke
Steuerung und Kontrolle
Integrierte Datenverarbeitung sowie AOCS-Computer (Lage und Bahnregelungssystem), Kommunikation über 1553-Bus und serielle Verbindungen
Datenspeicherung an Bord
– Festkörperspeicher, Kapazität 2 × 128 Gbit
– An Bord erzeugte Nutzlastdaten: 400 Gbit/Tag
– Vollständiger Missionsbetrieb mit einer einzigen Bodenstation in Kiruna, Schweden
Datenübertragung
– X-Band-Datendownlink für wissenschaftliche Daten zur Bodenstation in Kiruna (100 Mbit/s bei 8,1 GHz)
– S-Band-Datenuplink (2 kbit/s) und -downlink (16 kbit/s) zur Bodenstation in Kiruna, für Satellitentelemetrie und Telekommandos
Flugbetrieb
– Missionskontrolle durch das Europäische Raumfahrtkontrollzentrum (ESOC) der ESA in Darmstadt über die Bodenstation in Kiruna
– Missionsplanung im ESA Zentrum für Erdbeobachtung (ESRIN) in Frascati (Italien), auf der Grundlage einer geografisch definierten Maske
– Projektkoordination und -durchführung durch des ESAZentrum ESTEC in Nordwik, Holland
Datenverarbeitung
– EDV-Einrichtung der Bodenstation in Kiruna
– Lokale Datenarchivierung mit Verarbeitung etwa einen Monat nach Lieferung genauer Bahnangaben durch das CNES (Centre National d’Etudes Spatiales) in Toulouse (Frankreich)
– Langzeitarchivierung beim CNES
– Nutzer-Dienstleistungen koordiniert über ESRIN in Frascati (Italien)
Hauptauftragnehmer
Astrium GmbH, Friedrichshafen, DE
Stand: 07.04.2010