2008 bringt einen weiteren Vorstoß in Richtung Überwachungsmission. Diesmal von Seiten der Planetary Society, einer unter anderem von Carl Sagan gegründeten internationalen Organisation zur Förderung der Weltraumerkundung. Sie schreibt zusammen mit ESA und NASA einen Wettbewerb für eine „Tagging“-Mission zu Apophis aus. 37 Vorschläge aus 20 Ländern gehen ein, darunter zwei vom europäischen EADS-Astrium-Konsortium, an dem auch Entwickler der Don Quijote-Mission beteiligt sind.
Nur ein Radiosender und zwei Messinstrumente
„Keep it simple“ – unter diesem Motto stehen die meisten eingereichten Designs. Denn eine Chance auf Umsetzung hat nur das, was schnell und billig zu realisieren ist. Das ist allen Teilnehmern klar. Der Gewinner, ein Design zweier amerikanischer Raumfahrtunternehmen, nutzt denn auch konsequent bestehende Technologie. Auch das zweitplatzierte Astrium-Konzept, der „A-Track“, setzt auf Standardkomponenten.
Beide Missionen bestehen im Prinzip aus einem einfachen Satelliten, ausgestattet mit Kommunikationstechnik und nur zwei Messinstrumenten. 2012 oder 2014 von einer Trägerrakete ins All transportiert, soll er in eine Umlaufbahn um Apophis einschwenken und regelmäßig sein Signal und weitere Informationen zur Erde funken. Aus der Zeitverzögerung dieser Radiosignale können die Wissenschaftler die Bahn der Asteroiden-Satelliten-Kombi einfach und sehr präzise ermitteln.
Gewissheit schon nach zwei Wochen
So soll das „A-Track“ System von Astrium schon nach zwei Wochen die Flugbahn bis auf 14 Kilometer genau bestimmt haben, nach knapp einem Jahr sogar bis auf 200 Meter genau. Bereits die zwei-Wochen Frist wäre ausreichend, um Klarheit über Schlüsselloch oder nicht zu gewinnen. Aber auch diese „Tagging“-Missionen sind bisher nichts als Konzepte und Planungen.
Was aber, wenn sich herausstellt, dass Apophis tatsächlich 2036 auf der Erde einschlagen wird?
Stand: 29.01.2010