Heute, nach dem Rückzug des Tyndall-Gletschers, liegen die Fossilien an der Oberfläche und sind Wind und Wetter ausgesetzt. Werden sie nicht geborgen, sind sie in wenigen Jahrzehnten wegerodiert. Umso wichtiger ist ihre Sicherung.
Wetterkatastrophen und Morastlandschaften
Nach anfangs besten Bedingungen schlägt das Wetter um. Sturm, Dauerregen, Graupel und Schneeschauer halten neun Tage an und verwandeln den Boden um unsere Zelte herum in eine Morastlandschaft. Kleine Bäche folgen den Drainagegräben, die die Zelte umgeben.
An Geländearbeit ist nicht zu denken und selbst im Camp gerät jeder Schritt zur gefährlichen Rutschpartie. Dieses Wetter ist für den patagonischen Spätsommer ungewöhnlich.
Ein Riese mit fünf Meter Länge
Erst in der letzen Woche kann wieder gearbeitet werden. Am letzten Tag entdecken wir an einer neuen Stelle zwei weitere Ichthyosaurier-Skelette, eins davon misst über fünf Meter. Bei Regen bauen wir ab und erwarten die Pferde, die uns schließlich nach einem fünfstündigen Ritt zurück in die Zivilisation bringen.
Aber das Team wird wiederkommen. Auch für das nächste Jahr planen wir eine Expedition ins Tyndall-Gebiet, mit besserem Gerät und mehr Helfern für die Bergung der Funde. Der Ichthyosaurier-Friedhof birgt noch viele Geheimnisse.
Wolfgang Stinnesbeck, Eberhard Frey und Marcelo Leppe Cartes / DFG Forschung
Stand: 27.11.2009