Technik

Frieren verboten

Heizbare Handschuhe und wärmende Unterwäsche

WarmX-Wäsche © FIS Fashion Innovation Service GmbH

Vorbei ist es dank der „smart clothes“ auch mit dem Frieren – egal ob auf der Piste, beim Apres-Ski oder einfach beim Shoppen. Wohlige Wärme liefern seit einiger Zeit das so genannte „WarmX“-Shirt mit passender Unterwäsche und ein neuer Handschuh.

In die Maschenware oder das Gestrick eingefügte Silberfäden sind dabei das Geheimnis von „WarmX“. Sie werden von einem kleinen Akku stundenlang mit Strom versorgt und erwärmen sich dadurch – ohne Heizdrähte – direkt auf der Haut. Der Energiespeicher ist leicht abnehmbar und die Funktionskleidung kann dann nach der Benutzung ohne Probleme in die normale Wäsche getan werden.

Heizbare Handschuhe

Einen extrem leichten, leistungsstarken beheizbaren Handschuh hat dagegen die traditionsreiche Firma Reusch auf den Markt gebracht. Laut dem Hersteller bietet er „optimalen Wärmekomfort mit bis zu fünf Stunden Heizdauer bei einer minimalen Gewichtsbelastung durch das Heizsystem von nur circa 70 Gramm pro Handschuh“. Und immun gegen Schläge oder gegen Wassereintritt ist das System angeblich auch noch.

Heizbarer Handschuh © FIS Fashion Innovation Service GmbH

Herzstück des „heißen“ Handschuhs ist ThermoTec, eine Technologieplattform von Interactive Wear, eine Firma, die sich auf Elektronik für intelligente Kleidung spezialisiert hat. Zum Heizsystem gehören unter anderem eine Miniatur-Zentralelektronik mit einem 16-Bit-Mikrocontroller, der das Temperaturmanagement übernimmt und flache und leichte Lithium-Ionen-Akkus mit hohem Wirkungsgrad. Spezielle, flexible Wärmeleitfäden, die sich auf viele verschiedene Arten von Stoffen aufbringen lassen, runden das Konzept ab.

Der Clou an der Sache: ThermoTec überwacht die Wärmezufuhr jederzeit mithilfe von Sensoren. „Energie wird nur dann zugeführt, wenn eine vorgegebene Temperatur an kältesensiblen Stellen der Hand untersachritten wird“, versprechen die Hersteller.

Jacke statt Karten

Nicht nur was für Snowboarder oder Skifreaks ist auch die Gore-Tex-Jacke „NavJacket“. Mit ihr könnten die Zeiten vorbei sein, in denen man sich in den Bergen, in Nationalparks oder bei Waldwanderungen mit windzersausten Karten zurechtfinden musste.

Denn NavJacket besitzt ein integriertes GPS-basiertes Navigationsgerät zur Orientierung. Mithilfe eines Displays auf dem Arm und einem Lautsprecher in der Kapuze findet jeder den richtigen Weg – behauptet zumindest der Produzent, O’Neill Deutschland.

Lederhose mit Pfiff © FIS Fashion Innovation Service GmbH

Strahlungsblocker und dudelnde Lederhosen

Ebenfalls neu ist das innovative Material eBlocker. Damit werden die Innentaschen von Jacken oder Sakkos bestückt. Das besondere an dem textilen Stoff: Er blockt nach Produktangaben bis zu 99,9999 Prozent der Handystrahlung ab und schützt so fast vollständig vor möglichen Gefahren durch den vom eigenen Mobiltelefon erzeugten Elektrosmog.

Und wer in Zukunft im Englischen Garten einen traditionsbewussten Münchener mit Gamsbart am Hut und Krachlederner an den aufgestickten Knöpfen seiner Hose nesteln sieht, sollte dies nicht unbedingt für Nervosität halten: Vielleicht bedient er ja auch nur seinen iPod.

Trotz aller möglichen Vorteile und Annehmlichkeiten: Zumindest einen gravierenden Nachteil hat diese intelligente Kleidung jedoch auf jeden Fall noch – den hohen Preis.

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Stand: 18.04.2008

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In den Schlagzeilen

Inhalt des Dossiers

Intelligente Kleidung
Hightech-Textilien auf dem Vormarsch

Wenn Jacken intelligent werden
„Smart clothes“ und „functional wear“ vor dem Boom

Frieren verboten
Heizbare Handschuhe und wärmende Unterwäsche

Synthese von Textilien und Elektronik
Miniaturisierung ist Trumpf

Gekauft wird was gefällt
Kleidung muss chic, trendy und intelligent sein

Eisjacken als Doping
Hightech macht Sportler leistungsfähiger

Sauber von innen
Selbstreinigende Kleidung

„Must have“ oder teurer Schnickschnack
Ein Fazit

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