2007:
KAGUYA /SELENE (Japan)
Der am 24. September 2007 gestartete SELenological and ENgineering Explorer „KAGUYA“ ist Japans erste Mondsonde und gleichzeitig eine der umfangreichsten Mondmissionen seit Apollo. Sie besteht aus einem Orbiter und zwei kleineren Satelliten, die Daten liefern sollen über die Zusammensetzung und Verteilung der Mineralien und Elemente auf und unter der Oberfläche, die Topografie, den Magnetismus und das Schwerefeld des Mondes sowie die Verteilung von Plasma und geladenen Teilchen in seinem Umfeld.
Chang’e-1 (China)
China startete am 24.Oktober 2007 den Orbiter Chang’e-1 zum Mond. Die nach der chinesischen Mondgöttin benannte Sonde soll unter anderem dreidimensionale Aufnahmen der Mondoberfläche erstellen und Daten zur Tiefe des Regoliths, der obersten Untergrundschicht des Mondes, und seiner chemischen Zusammensetzung liefern. Außerdem steht die Erkundung des Weltraumgebiets zwischen Erde und Mond auf dem Programm.
2008:
Chandrayaan-1 (Indien)
Geplant ist der Start der ersten indischen Mondsonde für Mitte 2008 an Bord des Polar Satellite Launch Vehicle (PSLV) der indischen Raumfahrtorganisation. Aus einer polaren Umlaufbahn in 100 Kilometern Höhe wird sie mithilfe von elf wissenschaftlichen Instrumenten die Verteilung von Mineralien und Elementen auf der Mondoberfläche in 3D und hoher Auflösung kartieren.
Lunar Reconnaissance Orbiter und Lunar Crater Observing and Sensing Satellite (USA)
Das „Lunar Testbed Program“ der USA beginnt im November 2008 mit dem Start des „Lunar Reconnaissance Orbiter“ (LRO), einer Sonde, die den Mond in 50 Kilometern Höhe auf einem polaren Orbit umkreisen wird. Ihre Hauptaufgabe ist unter anderem die Kartierung der Mondoberfläche und besonders der potenziellen Wassereisvorkommen in einer Auflösung von einem Meter pro Pixel. Die Sonde soll auch nach einem geeigneten Landeplatz für die folgenden Missionen suchen.
Huckepack mit dem LRO fliegt LCROSS, der „Lunar Crater Observing and Sensing Satellite“. Hauptbestandteil seiner Mission sind gleich zwei geplante Abstürze: Erst der Impakt einer ausgebrannten Centaur-Raketenbrennstufe in einen polaren Krater und der gezielte Durchflug der LCROSS-Sonde durch das dabei in die Höhe geschleuderte Material. Dann, zwei Monate später, wird die Sonde selbst als Impaktor dienen und eine noch größere Materialwolke erzeugen, die dann sogar von irdischen Teleskopen beobachtete und analysiert werden kann. Auch diese Mission dient primär dazu, einen optimalen, weil wasserreichen Standort für eine zukünftige Mondbasis auszumachen.
2011:
GRAIL (USA)
Das aus zwei Sonden bestehende „Gravity Recovery and Interior Laboratory“ soll die launische Schwerkraft des Erdtrabanten mithilfe eines Mikrowellensystems genau vermessen. Denn das extrem uneinheitliche Gravitationsfeld des Mondes hat bereits zwölf lunare Orbiter auf dem Gewissen.
2013:
Lunar South Polar Aiken Basin Sample Return (USA)
Die zurzeit noch im Designstadium befindliche Mission wird sich vor allem auf die Geologie des Mondes konzentrieren. Im Mittelpunkt steht dabei seine innere Struktur, die Erforschung großer lunarer Einschläge und das Sammeln und zur Erde bringen von mehr als zwei Kilogramm Gesteinsproben.
Im gleichen Jahr könnte möglicherweise auch eine deutsche Mondsonde starten.
2015:
Frühester Termin, den die USA für eine bemannte Landung auf dem Mond angibt. Russland will zu diesem Zeitpunkt ebenfalls bereits mit Astronauten vor Ort sein.
Stand: 27.06.2008