Piiep! Mit einem schrillen Ton schlägt der Metalldetektor Alarm. Das Sicherheitspersonal winkt den Fluggast heraus und tastet ihn nach verborgenen Waffen ab. „Bitte ziehen Sie auch Ihre Schuhe aus“, fordert der Uniformierte. Dann untersucht er sorgfältig die schwarzen Lederschuhe. In der Zwischenzeit wird die Schlange an der Sicherheitsschleuse immer länger: Denn jeder Flugpassagier muss seine Jacke ausziehen, aus den Hosentaschen Geldbörse und Schlüssel hervorkramen und sich seines Gürtels entledigen. Alle Sachen werden in Plastikwannen gelegt.
Fingerabdrücke vor der Einreise
Danach wird das Handgepäck geöffnet und der Laptop sowie der wiederverschließbare, durchsichtige Plastikbeutel mit Zahnpasta, Duschgel, Körperlotion und Shampoo ausgepackt. Erst dann darf der nächste Fluggast den Metalldetektor passieren.
Wer fliegt, spürt am eigenen Leib, dass die Sicherheitskontrollen an Flughäfen in den vergangenen Jahren deutlich verschärft wurden. Auf die Attentate des 11. September 2001 und die Aufdeckung der geplanten Anschläge mit Flüssigsprengstoff auf Transatlantik-Flüge im Vorjahr haben Regierungen und Fluggesellschaften mit strengen Kontrollen reagiert. Besonders rigide sind die Sicherheitsvorschriften in den Vereinigten Staaten: Wer in die USA einreisen will, muss sich sogar Fingerabdrücke abnehmen lassen.
Zivile Sicherheit ist gefragt
Die Anschläge am 11. September haben s deutlich gemacht: Die Bedrohung unserer Gesellschaft hat sich drastisch geändert. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts standen sich noch die beiden großen Militärbündnisse der NATO und des Warschauer Pakts gegenüber. Nach dem Ende des Kalten Kriegs sind an die Stelle dieser dominierenden Bedrohung viele unterschiedliche Risiken getreten: Selbstmordattentäter legen das Verkehrsnetz von London lahm, New Orleans versinkt fast in den Fluten, Viren, die das Schwere Akute Atemwegssyndrom (SARS) verursachen, gelangen über Flugzeuge innerhalb weniger Stunden rund um die Welt.
Heute müssen wir uns vor terroristischen Angriffen, Industrieunfällen und Pandemien schützen. Gefragt ist nicht mehr nur militärische, sondern zunehmend zivile Sicherheit.
Stand: 11.04.2008