Die Mars Explorer Rover Mission der NASA funktioniert im Prinzip nach dem „zwei-in-eins“ Prinzip: Im Abstand von nur rund einem Monat starten zwei Trägerrakten mit jeweils der gleichen Fracht in Richtung Mars: einem Roboterfahrzeug, sicher verstaut in einer eigens konstruierten Transport- und Landekapsel.
Die Ziele der Zwillingsmission Mars Explorer konzentrieren sich auf vor allem auf die Geologie des Roten Planeten. Die Erkundung von Terrain, Gestein und Untergrund soll sowohl über die Klimageschichte des Mars als auch über das Vorhandensein von Wasser – früher oder sogar heute noch – neue Erkenntnisse liefern. Entsprechend wurden auch die Landeplätze der beiden Marsfahrzeuge ausgewählt: Bei beiden lassen Daten bisheriger Marssonden auf die Präsenz von Wasser in der Vergangenheit schließen.
Ein Krater und ein Hämatitfeld…
Der erste Rover wird im Gusev Krater, 15° südlich des Marsäquators landen, einer gewaltigen Einschlagssenke, in der sich in der Frühzeit des Mars einmal ein See befunden haben könnte. Aufnahmen der Mars Global Surveyor Sonde zeigen, dass ein heute ausgetrocknetes Flussbett direkt in den Krater hineinführt.
Der Landeplatz des zweiten Rover befindet auf der entgegengesetzten Seite des Planeten, in Meridani Planum. Die rund 2° südlich des Äquators gelegene Ebene ist übersät mit Ablagerungen von grauem Hämatit, einem Eisenoxidmineral, das häufig in Gegenwart von flüssigem Wasser gebildet wird.
Mit neun Augen und jeder Menge Fühler…
„Mit beiden Orten sind wissenschaftliche Hypothesen verknüpft, die mithilfe der Instrumente der Rover überprüft werden können“, erklärt Cathy Weitz, Wissenschaftlerin am Exploration Rover Programm. Und an Instrumenten mangelt es nicht: Jeder Rover trägt neben einem Roboterarm und einem Kameramast neun „Augen“ und diverse Analysegeräte mit sich herum.
Von den neun Kameras sind sechs primär für die Navigation und das Erkennen und Umfahren von Hindernissen zuständig. Zwei weitere, auf dem Mast der Rover montierte Stereokameras sollen dreidimensionale Panoramen der Marsoberfläche liefern. Auf dem Roboterarm des Rovers sitzt eine speziell für Vergrößerungen und Nahaufnahmen konfigurierte Mikroskopkamera.
Das „Wissenschaftspaket“ der Rover besteht vor allem aus verschiedenen Spektrometern, die mithilfe von Wärme (Infrarot-Spektrometer TES), Alpha- und Gammastrahlung (Alpha Particle X-Ray Spectrometer (APXS)) oder durch Detektion von eisenhaltigen Mineralien (Mössbauer-Spektrometer) das Gestein analysieren.
Stand: 20.12.2003