Was aber tun, wenn man von einem Gewitter überrascht wird? Vergehen zwischen Blitz und Donner weniger als zehn Sekunden ist es höchste Zeit Schutz zu suchen. Den besten findet man in geschlossenen Gebäuden – mit Blitzableiter – und in Flugzeugen, Eisenbahnwaggons oder Autos. Mit einer rundum geschlossenen Metallkarosserie werden die Insassen von Fahrzeugen nach dem Prinzip des Faradayschen Käfigs vor dem Blitzstrom abschirmen. Bei Blitzeinschlägen in Flugzeuge kommt es jedoch durch den Ausfall der elektrischen Steuersysteme gelegentlich zu Abstürzen. Deshalb versuchen Piloten den Gewittern mittels Bordradar möglichst auszuweichen.
Lässt sich der Aufenthalt im Freien nicht vermeiden, sollte man einen möglichst tiefen Punkt, zum Beispiel eine trockene Erdmulde fernab von freistehenden Bäumen aufsuchen und sich mit geschlossenen Beinen, die Arme um selbige geschlungen, hinhocken. Denn je weiter die Beine auseinander stehen, desto höher die Schrittspannung und umso gefährlicher treibt der Strom durch den Körper.
Auch als Gruppe sollte man sich auf gar keinen Fall ängstlich aneinanderklammern oder an den Händen halten, denn so gibt man den gefährlichen Blitzstrom auch an andere weiter. Als eiserne Regel gilt: genügend Abstand halten. Nicht nur von Personen, sondern auch von Wänden des Unterstands und Baumstämmen. Denn die meisten Blitzopfer werden nicht direkt von einem Blitz getroffen, sondern spüren „nur“ die überspringende Gewalt des Blitzes. Badende sollten daher Gewässer aller Art sofort verlassen, denn Wasser ist auch ein hervorragender Stromleiter. Auch exponierte Orte wie Forsthochsitze, Hügel und Metallzäune sind zu meiden. Wichtig ist, möglichst nie selbst den höchsten Punkt in der Umgebung darzustellen.
Weisheit aus Kindertagen
Als Kinder haben viele die Gewitterregel „Eichen sollst du weichen, Buchen sollst du suchen“ eingetrichtert bekommen. Stimmt das überhaupt? Grundsätzlich gilt es einzelne Bäume egal ob Buche, Eiche oder Bananenbaum auf jeden Fall zu meiden. Für einen geschlossenen Wald scheint die Volksweisheit allerdings genau zuzutreffen. Denn langjährige Beobachtungen zeigen, dass Eichen wegen ihres hohen Feuchtigkeitsgehaltes 60 mal eher vom Blitz getroffen werden als Buchen.
Stand: 26.08.2003