In der Paläontologie kommt es gar nicht so selten vor, dass Laien Wissenschaftler auf interessante Fundstücke aufmerksam machen, wie der Paläontologe Martin Sander berichtet. „Wir haben nur zwei Möglichkeiten, um an Fossilien zu kommen“, sagt der Saurierforscher. „Entweder wir graben – meistens in der Wüste, weil dort keine Pflanzen den Blick stören. Oder Hobby-Paläontologen zeigen uns ihre Fundstücke.“
Nicht immer sind diese Versuche von Erfolg gekrönt. Häufig sind Rheinkiesel darunter, die dann als vermeintliche „Dino-Eier“ eingesammelt werden, wie der Paläontologe erklärt. „Doch wir gehen jedem Hinweis nach – schließlich könnte etwas Interessantes dabei sein“, so Sander. Handelt es sich um einen Treffer, wird versucht, an der Fundstelle zu graben und weitere Fossilien zu finden.
Weitere Saurier-Funde auf Mallorca nicht ausgeschlossen
Für den Paläontologen der Universität Bonn ist es nicht ausgeschlossen, dass in Zukunft vielleicht doch noch weitere Saurierreste auf Mallorca gefunden werden. „Es gibt dort viele Touristen, die Zeit und Interesse haben, genau hinzusehen“, sagt Sander.
Das Kieferfragment des Moradisauriers wird bald seine Heimreise nach Mallorca antreten. Derzeit wird es im Steinmann-Institut der Universität Bonn nochmals umfassend fotografisch dokumentiert. Anschließend kommt es ins Naturhistorische Museum der Balearen in Sollér – nicht weit vom Fundort entfernt.
Johannes Seiler / forsch – Universität Bonn, Frühjahr 2017
Stand: 11.08.2017