240 v. Chr.
Aus chinesischen Aufzeichnungen stammt der erste schriftliche Bericht über einen Kometen am Himmel. Später wurde er als der Halleysche Komet identifiziert.
66 n. Chr.
Im Nachhinein wird das Auftauchen des Halleyschen Kometen im Jahr 66 nach Christus als böses Omen gedeutet, dass die Zerstörung des Tempels in Jerusalem 70 n. Chr. ankündigte.
79 n. Chr.
Ein am Himmel sichtbarer Komet scheint den Ausbruch des Vesuv, der Pompeji und Herkulaneum unter sich begräbt, anzukündigen. Er galt daher als der Unglücksbringer.
1066
Während der entscheidenden Schlacht zwischen den Normannen und den Engländern bei Hastings steht der Komet Halley am Himmel. Die Schlacht geht für die Engländer verloren, William der Eroberer nimmt England ein und der Komet wird unter anderem im berühmten Wandteppich von Bayeux als böses Omen verewigt.
1665
Ein Komet wird für den Ausbruch der Pest verantwortlich gemacht. Allein in London sterben 90.000 Menschen.
1835 – Halley
Die Wiederkehr des Halleyschen Kometen muss gleich für mehrere Katastrophen als Ursache herhalten: Der Fall des Alamo, einen Großbrand in New York, dem 530 Gebäude zum Opfer fallen, den Ausbruch von Kriegen in Mittel- und Südamerika und ein Massaker von 280 Menschen durch Zulu-Krieger in Afrika. Der amerikanische Schriftsteller Mark Twain, der „unter dem Kometen“ geboren wurde, sieht ihn allerdings eher als „Geburtshelfer“ und prognostiziert seinen Tod bei der nächsten Wiederkehr des Kometen – er behält recht.
1910 – Halley
Die Wiederkehr des Kometen Halley sorgt weltweit für Medienrummel und Kometenhysterie. Als bekannt wird, dass die Erde am 18. Mai durch den Schweif des Kometen fliegen würde, fürchten viele „giftige Gase“, andere veranstalten Parties zur Kometenbeobachtung. Zu sehen ist letztendlich jedoch nicht viel.
1976 – Komet West (West-Kohoutek-Ikemura)
Einer der spektakulärsten Kometen des 20. Jahrhunderts. Bei seiner Entdeckung zunächst nur als Komet West (C/1975 V1=1976 VI) bekannt, stellt sich später heraus, dass er mit zwei von den Astronomen Lubos Kohoutek und Toshihiko Ikemura beobachteten Kometen identisch ist. Der fortan als West-Kohoutek-Ikemura bezeichnete Komet ist vom späten Februar bis Mitte April 1976 mit bloßem Auge am Himmel sichtbar. Seine Helligkeit erreicht dabei sogar Werte von -1. Zeitweise weist er einen fünfgeteilten Schweif mit einem deutlichem gelbroten Staubschweif auf, der sich über 30 bis 35 Grad des sichtbaren Himmels erstreckt. West-Kohoutek-Ikemura gehört zu den kurzperiodischen Kometen und kreist mit einer Umlaufzeit von nur 4,46 Jahren um die Sonne. Zuletzt war er im Jahr 200 zu sehen.
1994 – Shoemaker-Levy
Der erste direkt beobachtete Absturz von Kometenfragmenten auf einen anderen Planeten. Im Juli 1994 stürzen 21 Fragmente des zuvor unter Schwerkrafteinwirkung zerbrochenen Kometen Shoemaker-Levy auf den Jupiter. Die Einschläge der ein bis zwei Kilometer großen Objekte lassen gigantische Staub- und Gaspilze aufsteigen und erzeugen Lichtblitze, die auch mit schwächeren Teleskopen zu erkennen sind.
1996 – Hyakutake
Gilt als einer der „Kometen des Jahrhunderts“. Er passiert die Erde im März 1996 in einer Entfernung von nur 0,1 astronomischen Einheiten und entwickelt zu dieser Zeit einen der längsten jemals bei einem Kometen beobachteten Schweife. Sein Kern wird auf eine Größe von nur einem bis drei Kilometern geschätzt, durch seine große Nähe zur Erde und Sonne erstrahlt er jedoch im Perihel mit einer Helligkeit von 0. Er gehört zu den langperiodischen Kometen und kehrt nur rund alle 40.000 Jahre in Sonnennähe zurück.
1997 – Hale-Bopp
Im April 1997 erreicht der rund 40 Kilometer große Komet seinen sonnennächsten Punkt und leuchtet acht Wochen lang mit einer Helligkeit von 0 und mehr. Dabei bricht er gleich mehrere Rekorde: Er ist nicht nur der längste jemals in dieser Helligkeit zu beobachtende, sondern auch der am längsten mit bloßem Auge sichtbare Komet – 19 Monate steht er am Himmel. Er bewegt sich in einer fast senkrecht zur Bahnebene der Planeten stehenden Umlaufbahn und gehört zu den langperiodischen Kometen, da er nur alle 4.000 Jahre in Sonnennähe gelangt.
2004 – Wild-2
Im Verhältnis zu seinen berühmten „Artgenossen“ ist Wild-2 eher ein unauffälliger Komet, für die Wissenschaft hat er dafür um so mehr zu bieten: Er ist noch relativ jung und „unverbraucht“. Erst 1974 durch die Schwerkraft des Jupiter aus seiner ursprünglichen, sonnenfernen Bahn ausgelenkt, hat er erst fünf „zehrende“ Sonnenpassagen hinter sich. Zudem ist er für die Stardust-Mission der NASA zur richtigen Stelle am richtigen Ort: Die 1999 gestartetete Raumsonde wird im Januar 2004 in sehr langsamer Geschwindigkeit nahe an Wild-2 vorüberfliegen.
Wild-2 wurde 1978 bei seiner ersten Passage durch das innere Sonnensystem von dem Astronom Paul Wild entdeckt. 1997 war er erneut zu beobachten., als er in knapp 100 Millionen Kilometern Entfernung an der Erde vorüberflog. Wegen seiner geringen Helligkeit war er jedoch mit bloßem Auge nicht zu sehen.
Stand: 06.12.2002