Neben der Wiederverwertung von Phosphor ist auch sein sparsamerer Einsatz sinnvoll und möglich. Davon sind wir heute allerdings weit entfernt. Besonders Wirtschaftsdünger wie Gülle und Gärreste werden regional noch viel zu großzügig auf den Äckern verteilt.
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Phosphordünger einzusparen, ist eines der Themen, denen sich der Leibniz-WissenschaftsCampus Phosphorforschung Rostock widmet. 80 Wissenschaftler von fünf Leibniz-Instituten und der Universität Rostock bearbeiten in dem regionalen Netzwerk mehr als 30 Projekte. Sie beschäftigen sich unter anderem mit der Frage, welche Rolle die Gene von Tieren und Pflanzen für die Aufnahme des Mineralstoffs spielt und wie sich erreichen lässt, dass sie mit einer geringeren Phosphorgabe auskommen.
Sparsamere Kartoffeln, genügsame Schweine
Klaus J. Dehmer vom Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung hat der Rostocker Universität für ein im Herbst 2014 gestartetes Projekt Knollen von bis zu 250 Jahre alten Kartoffel- Sorten aus verschiedenen Herkunftsländern zur Verfügung gestellt. Dort wird untersucht, wie variabel der Phosphorgehalt in Kartoffelknollen sein kann und welche Genotypen besonders effizient in Bezug auf die Phosphoraufnahme sind, also mit wenig Dünger auskommen.
Klaus Wimmers vom Leibniz-Institut für Nutztierbiologie untersucht ebenfalls in Zusammenarbeit mit der Uni Rostock die genetische Variabilität von Schweinen in Bezug auf den Phosphor-Umsatz. Erste Ergebnisse zeigen, dass es innerhalb einer Rasse Tiere gibt, die Phosphor effizienter nutzen als andere. Selektiert man die Schweine mit besonders „Phosphor-effizienten“ Genen und züchtet diese gezielt, könnte zukünftig die Phosphor-Aufnahme und -Ausscheidung bei diesen Tieren optimiert und die Phosphor-Zufuhr somit abgesenkt werden.
Wiebke Peters / Leibniz Journal
Stand: 27.02.2015