Einer der größten Mythen um die Pyramiden ist der so genannte Orion-Mythos. Nach Robert Bauval, dem Autor des Bestsellers ‚The Orion Mystery‘, sollen die Standorte der Pyramiden nach der Himmelskarte – speziell nach dem Wintersternbild des Orion – ausgewählt worden sein. Die Pyramiden als perfektes Abbild des Orion auf Erden? Für Bauval zumindest ist der Pyramidenbau-Code – der verloren geglaubte Plan mit dem astronomischen Schlüssel – somit endlich geknackt…
Für Ägypter und alle anderen Völker war der Sternenhimmel damals jedenfalls mehr als nur „Lichter am Himmel“. Denn jeder Stern stand für die Seele eines Verstorbenen und so war er vor allem eine Art kosmisches Geschichtsbuch.
Orion – das mächtige Sternbild mit seinen drei Gürtelsternen und den sie umgebenden Himmelskörpern Sirius (linke Verlängerung der drei Gürtelsterne) und das Siebengestirn der Plejaden (rechte Verlängerung der drei Gürtelsterne) entsprach bei den Ägyptern dem Gott Osiris, dem Totenrichter der über die Unterwelt herrschte. Und Gizeh ist der Platz des Osiris. Für Bauval war es deshalb eine logische Schlussfolgerung in den Gürtelsternen des Orion die Anordnung der drei Pyramiden von Gizeh wieder zu finden.
Wird die Probe auf Exempel gemacht, wankt diese Theorie aber ganz gewaltig. Legt man nämlich die Sternkarte und die Karte mit den Standorten der Pyramiden übereinander, so sind sie nicht genau deckungsgleich. Die drei Gürtelsterne passen nur ansatzweise auf die Pyramiden Cheops, Chepren, und Mykerinos. Die Übereinstimmung ist also nur oberflächlich und bei den anderen Orionsternen überhaupt nicht mehr zu erkennen.
Eine auf den ersten Blick interessante Theorie und ein spannender Mythos, der allerdings zu schön, um wahr zu sein ist…
Stand: 26.07.2001