Die Industrie gehört zu den größten Energieverbrauchern. Ein Drittel der Energie in Deutschland wird als Wärme oder Strom genutzt, um Anlagen zu betreiben sowie Güter und Produkte herzustellen. Vielfach ließe sich Energie sparen, wenn auf moderne Produktionsprozesse umgerüstet würde.
„Im Rahmen der Energiewende muss auf allen Ebenen angesetzt werden“, sagt Peter Schneider vom Projektträger Karlsruhe am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Neben grundlegender und anwendungsnaher Energieforschung wie etwa am KIT, Gebäude-Wärmedämmung oder stromsparenden Haushaltsgeräten liegen gerade in den Produktionsprozessen der Industrie noch Potentiale, die man nutzen kann. „Mit der Fördermaßnahme für energieeffiziente und klimaschonende Produktionsprozesse schafft das Bundeswirtschaftsministerium nun für Betriebe weitere Anreize, bei der Investition in neue Anlagen noch intensiver an Energieeinsparungen und Klimaschutz zu denken“, so Schneider.
Gesteigerte Energieeffizienz ist eine Schlüsselfrage
Vor dem Hintergrund steigender Energiepreise, der internationalen Wettbewerbsfähigkeit sowie ihrer Innovationsfähigkeit ist die Steigerung der Energieeffizienz für die deutsche Industrie eine Schlüsselfrage. Die Bundesregierung hat deshalb innerhalb des Sondervermögens „Energie und Klimafonds“ einen Energieeffizienzfonds beim Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) aufgelegt.
Ein Ziel des Energieeffizienzfonds besteht darin, die Industrie dabei zu unterstützen, energieeffiziente und klimaschonende Produktionsprozesse einzusetzen. Unternehmen sollen sich im Falle von Investitionen für möglichst energieeffiziente und umweltverträgliche Produktionsprozesse entscheiden. Das BMWi hat den Projektträger Karlsruhe am KIT damit beauftragt, die Maßnahme „Förderung von energieeffizienten und klimaschonenden Produktionsprozessen“ umzusetzen. Anträge können ab sofort beim Projektträger Karlsruhe eingereicht werden. Die Auswahl erfolgt vierteljährlich.
Umstelung auf energieeffiziente Technologien wird gefördert
Die Förderung beträgt bis zu 20 Prozent der unmittelbar auf den Umweltschutz bezogenen Investitionsmehrkosten, also der Kosten, die eine energieeffiziente Technik mehr als die konventionelle kostet. Die maximale Zuwendung ist je Vorhaben auf einen Betrag von 1.500.000 Euro begrenzt. Grundvoraussetzungen für einen Antrag sind Investitionsmehrkosten von mindestens 50.000 Euro, eine spezifische Endenergieeinsparung von mindestens 5 Prozent und eine Kohlendioxid-Einsparung pro Jahr von mindestens einem Kilogramm pro einen Euro Investitionsmehrkosten.
Antragsberechtigt sind produzierende Unternehmen in Deutschland sowie deren Kontraktoren. Gefördert werden investive Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz in gewerblichen und industriellen Produktionsprozessen; insbesondere Umstellungen auf energieeffiziente Technologien sowie Maßnahmen zur effizienten Nutzung von Energie. Ziel ist es, den Energieverbrauch und die Energiekosten zu senken, die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und die Verbreitung von Effizienztechnologien zu unterstützen. Zugleich soll auch die Emission von Treibhausgasen gesenkt werden.
(Karlsruher Institut für Technologie, 09.04.2014 – AKR)