Ein fazinierender Blick auf eines der häufigsten Krebstiere unserer Gewässer: Diese Aufnahme mittels konfokalem Laser-Scanning-Mikroskop zeigt die Bauchseite eines Gemeinen Wasserflohs, Daphnia pulex.
Wasserflöhe gelten als eine der Schlüsselarten für die Nahrungsketten im Süßwasser, sie dienen zahlreichen anderen Arten als Grundnahrung. Gleichzeitig sind sie Wunder der Anpassungsfähigkeit: Gegenüber Veränderungen ihrer Umwelt, vom pH-Wert über Temperaturen bis hin zu Giften, sind Wasserflöhe relativ unempfindlich und reagieren schnell. So bilden sie als Reaktion auf bestimmte Botenstoffe ihrer Prädatoren beispielsweise schützende Schwanzstacheln, Helme und Nackensporne. In der Wissenschaft werden die Krebstiere häufig für Umwelttests eingesetzt.
Welche Rolle die Gene für diese Anpassungsfähigkeit spielen, hat jetzt ein im internationalen Daphnia Genomics Consortium zusammengeschlossenen Gruppe von Wissenschaftlern ergründet. Die Forscher unter Leitung von John Colbourne von der Indiana University sequenzierten erstmals das komplette Genom des Wasserflohs Daphnia pulex – als erstem Vertreter der Krebstiere. Die am 4. Februar in „Science“ erschienen Studie enthüllt auch, warum der Wasserfloh so anpassungsfähig ist: viele seiner Gene sind mehrfach kopiert und bieten so viel Raum für Veränderungen.