Vor rund 570 Millionen Jahren machte die Evolution ihren ersten großen Sprung – von Mikroben zu großen, vielgestaltigen Organismen. Doch diese bizarren Wesen hatten keinerlei Ähnlichkeit mit heutigen Tiergruppen – und sie verschwanden genauso abrupt wie sie gekommen waren. Bis heute rätseln Forscher über verlorene Lebenswelt des Ediacariums. War sie eine „Generalprobe“ der Evolution?
Die Ediacara-Fauna war vor allem eines: ziemlich fremdartig. Einige dieser Wesen glichen halbaufgepumpten Luftmatratzen, andere fraktalen Farnen oder elliptischen Blasen. Lange war deshalb umstritten, ob es sich überhaupt um Lebensformen handelt. Inzwischen aber mehren sich die Indizien dafür, dass einige dieser bizarren Kreaturen sogar schon erstaunlich fortschrittlich waren. Sie besaßen tierische Merkmale, konnten sich gerichtet bewegen und bildeten schon urzeitliche Fraßgemeinschaften.
Doch so vielfältig diese Lebenswelt auch war: Mit dem Beginn des Kambriums verschwand die Ediacara-Fauna nahezu vollständig – nicht einmal Nachfahren dieser Organismen lassen sich unter den Fossilien finden. An ihre Stelle traten ganz neue Lebewesen, aus denen sich später alle modernen Tiergruppen entwickelten. Was jedoch aus der Tierwelt des Ediacariums wurde, ist bis heute rätselhaft.
Inhalt:
- Überraschender Fund
Die Entdeckung der Ediacara-Fauna - Experiment der Evolution
Wie passen diese Wesen in den Stammbaum? - Fressen ohne Mund und Darm
Wie ernährten sich die Tiere des Ediacarium? - Kriechende Ovale und schwimmende Keime
Fortbewegung und Fortpflanzung im Ediacarium - Rätsel um Anfang und Ende
Warum verschwand die Ediacara-Fauna so abrupt?