Im US-Bundesstaat Kalifornien drohen derzeit Überschwemmungen und Sturzfluten, während Starkregen des sogenannten Ananas-Express auf die Westküste trifft. Mehr als elf Millionen Menschen sind Medienberichten zufolge von den lebensbedrohlichen Überflutungen betroffen, vor allem im Süden des Landes. Insgesamt sind knapp 40 Millionen Kalifornier von den Regenfällen und Überschwemmungen betroffen.
In acht Landkreisen wurde angesichts der Wetterlage am Sonntag der Notstand ausgerufen. Dort leben zusammen rund 20 Millionen Menschen. In den Landkreisen Santa Barbara und Ventura wurden zudem tausende Anwohner in niedriggelegenen Wohngebieten vorsorglich evakuiert. In hunderttausenden Haushalten fiel zeitweise der Strom aus.
Bereits in den ersten Februartagen hatte es im Westen der USA kräftige und teils unwetterartige Regenfälle gegeben. Diese werden auch zu Wochenbeginn noch andauern. In Los Angeles soll bis Dienstag beispielsweise so viel Regen fallen, wie sonst innerhalb von sechs Monaten. Weil die Böden bereits mit Wasser gesättigt sind, drohen nun Überschwemmungen. Behörden warnen vor einem der „dramatischsten Wettertage der letzten Zeit“ und einem „potenziell historischen“ Unwetter.
Ursache der enormen Regenmengen ist ein spezielles Wetterphänomen, das in Nordamerika häufig auftritt: der sogenannte Ananas-Express. Bei diesem atmosphärischen Fluss strömen große Mengen feuchte Luft aus der Nähe von Hawaii über den Pazifik bis zur Westküste der USA, wo sie zu kräftigen Regen- und Schneefällen sowie starken Winden führen. Die Höhenströmung gilt als Kaliforniens berüchtigtste Unwetterlage. Aber auch in Europa kommen solche Starkregen-Bringer gelegentlich vor.
weitere Meldungen zum Thema