Im Südwesten Islands ist am Morgen des 8. Februar erneut ein Vulkan nahe der Küstenstadt Grindavik ausgebrochen. Aus einem etwa drei Kilometer langen Erdriss nordöstlich des Berges Sylingarfell strömen Dampf und bis zu 80 Meter hohe Lava-Fontänen, wie die örtliche Wetterbehörde und Medien berichten. Die isländischen Behörden riefen den Notstand für die Region auf der Halbinsel Reykjanes aus.
Dem Ausbruch war am Donnerstagmorgen eine Erdbebenserie vorausgegangen. Die Lava floss Richtung Westen und zerstörte dort eine Straße und eine wichtige Warmwasserleitung. Dadurch steht die Region nun ohne Warmwasser und teils ohne Heizung da, einschließlich des nahegelegenen Flughafens Keflavík, der jedoch weiter in Betrieb ist. Die Reparatur könnte Tage dauern. Öffentliche Einrichtungen wie Schulen bleiben daher geschlossen. Darüber hinaus sei diesmal jedoch keine Infrastruktur oder Häuser bedroht.
Experten rechnen den Berichten zufolge damit, dass die Eruption innerhalb von wenigen Tagen wieder endet, in den kommenden Jahren und Jahrzehnten jedoch viele folgen werden. Insgesamt ist es der dritte Vulkanausbruch in Island innerhalb von acht Wochen. Die letzte Eruption in der Gegend war erst am 14. Januar dieses Jahres. Dabei wurden auch Häuser im Ort Grindavik zerstört, der evakuiert worden war.
Island ist eine der geologisch aktivsten Regionen der Erde und die aktivste Vulkanregion Europas. Unter der Halbinsel Reykjanes treffen zwei Kontinentalplatten aufeinander, die Nordamerikanische und die Eurasische Platte. Wegen der tektonischen Kräfte bei ihrer Bewegung kommt es dort immer wieder zu Erdbeben und Vulkanausbrüchen.
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