Frauen nach der Menopause, die jeden Tag rotes Fleisch oder Fleischprodukte essen, haben ein um die Hälfte höheres Risiko an Brustkrebs zu erkranken als Frauen, die kein oder deutlich weniger Fleisch verzehren. Das hat jetzt eine Langzeitstudie britischer Forscher gezeigt.
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Für Tumoren des Magens, Darms oder der Pankreas nehmen die Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Fleisch und dem Krebsrisiko zu. Um hier mehr Klarheit zu schaffen, haben Wissenschaftler des Zentrums für Epidemiologie und Biostatistik der Universität Leeds in den letzten sieben Jahren Essverhalten und Gesundheit von mehr als 35.000 Frauen in einer Langzeitstudie verfolgt.
Besonderes Augenmerk galt dabei dem Anteil verschiedener Fleischprodukte an der täglichen Nahrung. Die Forscher unterschieden in ihrer Studie rotes Fleisch, also Rind, Wild, Lamm oder Schwein, sowie Geflügel, Innereien und verarbeitetes Fleisch, beispielsweise in Form von Schinken oder Wurst.
Die jetzt in der Fachzeitschrift British Journal of Cancer erschienenen Ergebnisse sind besonders für Frauen nach der Menopause eindeutig: Frauen mit einem Verzehr von mehr als einer Portion, das entspricht 57 Gramm, roten Fleischs pro Tag haben ein 56 Prozent höheres Risiko an Brustkrebs zu erkranken als jene, die sich fleischlos oder mit weniger hohem Fleischanteil ernähren. Noch deutlicher fielen die Werte für Fleischprodukte aus: Speck, Schinken oder Wurst in größeren Mengen verzehrt, ließen das Risiko sogar um 64 Prozent ansteigen.
Nach Ansicht der Forscher gibt es mehrere Mechanismen, die diesen Zusammenhang erklären könnten. Zum einen enthalten Fleisch und insbesondere Fleischprodukte wie Wurst oder Speck hohe Anteile an gesättigten Fetten. In Tierversuchen ist bereits nachgewiesen worden, dass diese Brustkrebs fördern können. Das Körperfett spielt eine wichtige Rolle als Östrogenproduzent und -speicher im Organismus. Wenngleich die Ergebnisse für den Menschen noch uneindeutig sind, haben andere Studien jedoch bereits gezeigt, dass eine fettreduzierte und ballaststoffreiche Nahrung das Brustkrebsrisiko für Frauen nach der Menopause tatsächlich bis auf die Hälfte senken kann.
(Leeds University, 04.04.2007 – NPO)