Lungenkrebs bei Frauen beruht auf anderen Mechanismen als bei Männern. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie der Northwestern University gekommen. Verantwortlich für die Unterschiede ist zum Teil das weibliche Hormon Östrogen. Die Anzahl der Lungenkrebserkrankungen bei Frauen hat sich in den vergangenen Jahrzehnten deutlich erhöht, während jene der Männer gleich geblieben ist.
Zusätzlich weist die im Journal of the American Medical Association erschienene Studie auf die Folgen des Ansteigens des Anteils an Raucherinnen hin. Raucherinnen erkranken eher an Lungenkrebs. Zusätzlich ist ihr Risiko bei Andenokarzinomen erhöht. Bei dieser Art von Karzinomen handelt es sich um die verbreitetste Form der Erkrankung. Laut den Wissenschaftlern überleben Frauen jedoch eher.
Gemeinsam mit Kollegen vom Memorial Sloan-Kettering Cancer Center analysierte das Team bestehende Untersuchungsergebnisse. Studien zeigten, dass Krebszellen in der Lunge über mehr Östrogenrezeptoren verfügen als normale Lungenzellen. Weitere Studien wiesen eine Verbindung zwischen Östrogensubstitution und Adenokarzinomen sowie eine Wechselwirkung mit dem Rauchen nach.
Der Wissenschaftler Jyoti Patel erklärte, dass genetische, metabolische und hormonelle Faktoren beeinflussen wie Frauen auf Karzinogene und Lungenkrebs reagieren. Sie reagierten jedoch besser auf bestimmte Formen gezielter Behandlungsansätze. Jetzt gelte es die Ursachen dafür zu erforschen. Zwischen 1990 und 2003 kam es laut BBC in den USA zu einem 60prozentigen Anstieg der Lungenkrebserkrankungen bei Frauen. Es wird geschätzt, dass rund 68.500 Frauen in diesem Jahr an den Folgen ihrer Erkrankung sterben werden.
(Pressetext Europe, 15.04.2004 – NPO)