Ölpreis steigt aufgrund von Kriegsgefahr – so oder ähnlich lauten die Schlagzeilen der Wirtschaftsseiten dieser Tage. Die politische Situation im Irak zeigt einmal mehr, wie abhängig wir alle von zuverlässigen Energiequellen sind. Den größten Teil des weltweiten Energiebedarfs decken mit über 80 Prozent immer noch fossile Brennstoffe wie Öl, Kohle und Gas. Ihr Verbrauch lässt das Rad des Kohlenstoffkreislaufes unrund laufen: Der Kohlendioxidanteil der Luft steigt an.
Damit Wissenschaftler und Politiker gemeinsam Lösungen erarbeiten können, brauchen sie genaue Daten zu Vorräten und Verbrauch. Ein ganzes Heer von Statistikern arbeitet daher daran, die genauen Mengen zu erfassen, die in den einzelnen Ländern verbraucht werden. Zusätzlich errechnen sie daraus, wie viel Kohlendioxid die Weltbevölkerung jedes Jahr in die Luft entlässt. Im Internet finden sich viele Seiten, die sich mit dem Thema beschäftigen und umfangreiches Zahlenmaterial bieten.
Die Interpretation der angebotenen Zahlen ist aber nicht immer einfach. Zum Beispiel: Laut den Mineralölzahlen 2001 des Mineralölwirtschaftsverbandes verbraucht jeder Luxemburger fast doppelt so viel Mineralöl wie der Durchschnittsamerikaner und dreieinhalb Mal so viel wie jeder Deutsche. Auch wenn die Luxemburger nicht gerade sparsam mit dieser Ressource umgehen: ein Grund ist der durch die vergleichsweise niedrigen Benzinpreise ausgelöste Tanktourismus. Selbst wenn die rund 450.000 Einwohner des kleinen Landes demnächst kräftig sparen, könnte ihnen ein steigender Ölpreis einen Strich durch die Statistik machen.
(BP Statistical Review of World Energy 2002, World Indicators 2002, 10.02.2003 – Kirsten Achenbach/ rcom bremen)