SOFIA sieht Dinge, die für unsere Augen unsichtbar sind: die von dichtem Staub verhüllten Geburtswehen eines Sterns, den hauchzarten Schleier der interstellaren Materie, aber auch die uralte Wärme, die der Planet Jupiter noch immer abgibt. Denn all diese Dinge verraten sich durch Strahlung im Infrarotbereich – und auf diesen ist das Stratosphären-Observatorium SOFIA spezialisiert. In diesen Tagen beginnt es seine erste volle Beobachtungssaison.
Im Gegensatz zu Weltraumteleskopen wie Spitzer oder Herschel bewegt sich SOFIA nicht als Satellit in der Erdumlaufbahn oder an einem festgelegten Standort im nahen All. Stattdessen transportiert sie ein Flugzeug in die obere Atmosphäre, eine ausrangierte Boeing 747. Dort, in zwölf Kilometern Höhe, kann das Teleskop ungehindert vom Infrarot-schluckenden Wasserdampf sein Auge in die Tiefen des Alls richten.
Seit Ende 2010 hat SOFI_A schon mehrere wissenschaftliche Messflüge absolviert. Jetzt, im November 2012, soll nun offiziell die erste volle Forschungssaison starten. Bis Dezember 2013 wird das „fliegende Infrarot-Auge“ 46 Flüge durchführen und dabei den Astronomen insgesamt 330 Stunden Beobachtungszeit bieten, in denen sie tiefer als bisher in die Geheimnisse von Sternen, Galaxien und auch Planeten blicken können.
Inhalt:
- Blick in eine fremdartig bunte Welt
Was unterscheidet Infrarot von unserem sichtbaren Licht? - Von Atmosphärenfenstern und Flugzeugen
Warum der Infrarothimmel von der Erde aus nur schlecht zu beobachten ist - Mit Ölwanne und Deflektoren
Wie liefert SOFIA im Flug gute Bilder? - Warum ausgerechnet ein Flugzeug?
Vorteile der fliegenden Sternwarte gegenüber Weltraumteleskopen - Sternengeburt und neue Moleküle
SOFIA überzeugte schon bei der Generalprobe
Nadja Podbregar
Stand: 09.11.2012