Psychologie

Ausgebrannt – ist Burnout therapierbar?

Arbeit, Selbstzweifel, Zeitdruck: Burnout betrifft längst nicht nur Topmanager

Wer denkt, dass Burnout nur Topmanager in den obersten Führungsriegen trifft, irrt. © shutterstock, Lisa S.

Hohe Arbeitsbelastung und enormer Zeitdruck: Wer denkt, dass Burnout nur Topmanager in den obersten Führungsriegen trifft, irrt. Burnout wird zum Volksleiden. Aber das diffuse Krankheitsbild und unterschiedlichste individuelle Symptome erschweren die Diagnose. Nichtsdestotrotz kann Betroffenen geholfen werden, das Burnout Syndrom ist therapierbar.

Im Hamsterrad: Wer sich Tag für Tag abstrampelt im Job, für die Familie, den Freundes- und Bekanntenkreis, ignoriert gerne die eigenen Grenzen – und merkt gar nicht, dass es eigentlich längst zu viel ist. Oder wird von Schuldgefühlen daran gehindert, sich das einzugestehen. Schlaf- und Konzentrationsstörungen, nervöse Ticks, chronische Kopfschmerzen und Schwindelgefühl sind nur einige der Folgen. Manchen gelingt es, die Notbremse zu ziehen und sich ein bisschen Freiraum zu schaffen, in dem sie wieder atmen können; sich an etwas zu erinnern, was ihnen früher große Freude bereitet hat und sich wieder Zeit dafür zu nehmen. Es mag hilfreich sein, das zu tun, was der Arbeitsplatz nicht bietet: Wer den ganzen Tag am Schreibtisch sitzt, sucht sich eine ausgleichende Beschäftigung an der frischen Luft, so der Expertenrat. Anderen gelingt das jedoch nicht mehr: Sie haben verlernt, zur Ruhe zu kommen. Was tun in der totalen Erschöpfung?

Was ist Burnout?

Schüler, Hausfrauen, Mütter, Rentner, Lehrer, Manager: Anhand der Entwicklung des Burnout Syndroms lässt sich nachvollziehen, dass grundsätzlich niemand davor gefeit ist. Doch was ist Burnout eigentlich? Und woher kommt es? Der Begriff „burn out“ ist englisch und bedeutet übersetzt „ausbrennen“: Eine Beschreibung für einen Zustand, in dem einfach nichts mehr geht, die totale emotionale und physische Erschöpfung. Es ist ein weit verbreiteter Irrglaube, dass deren Ursache zwangsläufig Überbelastung in einem stressigen Job ist. Auch mentaler Druck, Ängste, Frust und privater Stress können überfordern und Kräfte zehren, bis nichts mehr übrig ist. Weil Burnout aber nicht mit klaren Symptomen einhergeht, ist es offiziell nicht als Krankheit anerkannt. Die Anzeichen gleichen oftmals denen der Depression: Wer ausgebrannt ist, ist zum Beispiel ohne Antrieb und Mut und chronisch müde. Und auch Burnout wird häufig durch individuelle Persönlichkeitsmerkmale und Neigungen begünstigt.

Die Anzeichen für Burnout gleichen oftmals denen der Depression. © shutterstock, littleny

Burnout: Was hilft?

Eines Tages stellt man fest: Man kann nicht mehr. Burnout hat Auswirken auf Körper und Seele – Kopf- und Rückenschmerzen, Schlafstörungen, Appetitlosigkeit, Herz-Kreislauf-Probleme und Magendarmbeschwerden, Angststörungen – die Liste ist lang. Spezialisierte Kliniken bieten aktive Burnout Präventionsprogramme an. Sollte es dafür aber bereits zu spät sein, ist es ratsam, den Teufelskreis zu durchbrechen und eine stationäre Burnout Therapie abseits der gewohnten und bedrückenden Spannungsfelder in Erwägung zu ziehen. Integrative Ergo- und Gestaltungs-Therapiekonzepte sind darauf ausgelegt, Betroffenen mit ärztlicher Betreuung einerseits und Entspannungstechniken, Wellness, Bewegungs- und Ernährungsprogrammen andererseits Regeneration während des Aufenthalts sowie ein gesundes und ausbalanciertes Leben zurück im (Berufs-)Alltag zu ermöglichen.

(, 08.03.2016 – KSA)

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