Sportmedizin

CBD für Sportler: Worauf Anwender achten sollten

Vielfältiges Wirkungsspektrum

Symbolbild CBD
CBD Produkte finden weltweit prominente Unterstützer. In den USA wenden viele Sportler CBD-Produkte an. © CasarsaGuru_GettyImages

Die Nachfrage nach Cannabinoiden wie CBD steigt seit Jahren kontinuierlich an. Auch Profi- und Freizeitsportler: innen nutzen verstärkt CBD-Produkte. Dies könnte mit dem vielfältigen Wirkungsspektrum, das CBD-Produkte entfalten sollen, zusammenhängen: CBD-Öle und andere Produkte sollen schmerzstillend, muskelentspannend und entzündungshemmend wirken. Diese Effekte kommen insbesondere Sportlern, die ihre Leistungen im Training und in Wettbewerben verbessern wollen, sehr entgegen. Wer als Sportler CBD anwenden möchte, tut gut daran, nicht einfach zahlreiche Produkte wild durcheinander auszuprobieren. Stattdessen macht es Sinn, sich vorher mit der Rechts- und Studienlage zu befassen. Es ist außerdem ratsam, mit dem behandelnden Arzt und weiteren Experten wie Trainern die bestmögliche Dosierung abzustimmen.

CBD-Produkte für Sportler: Sind sie legal?

Beim Cannabinoid CBD handelt es sich laut Definition um einen nicht-psychoaktiven Wirkstoff aus der weiblichen Hanfpflanze. Dementsprechend setzt nach dem Konsum von CBD keine berauschende Wirkung wie beim THC ein. Auch die Weltgesundheitsorganisation WHO stufte CBD übereinstimmenden Berichte zufolge seit 2018 als „unbedenklich“ ein. Aus dem veröffentlichten Sachverständigungsausschussbericht geht hervor, dass qualitativ hochwertiges Cannabidiol „gut verträglich“ und „sicher“ sei. Dementsprechend fallen CBD-Produkte in Deutschland nicht unter das Betäubungsmittelgesetz. Somit dürfen auch Sportler und Sportlerinnen, selbst wenn sie Hochleistungssport betreiben, CBD legal einnehmen.

Anders sieht die aktuelle Rechtslage für Produkte aus, deren THC-Gehalt 0,2 Prozent übersteigt. Solche Produkte schlagen bei einem Doping-Test möglicherweise an. Auch Cannabis ist für Sportler und allgemein in Deutschland verboten, sofern es nicht zu medizinischen Zwecken ärztlich verschrieben wird. Wer als Sportler absolut auf Nummer sicher gehen möchte, kann sogenannte CBD Isolate nutzen. Diese sind gänzlich frei von THC und somit absolut unbedenklich vor Drogen- oder Dopingtests.

CBD-Produkte: Welche Vorteile könnten sie Sportler: innen bringen?

CBD-Produkte sind in vielen Darreichungsformen und Dosierungen auf dem Markt erhältlich. Sehr beliebt sind zum Beispiel hochwertige CBD Öle, die Anwender: innen auf die Zunge träufeln. Aber auch andere Formen wie Kapseln oder Tees sind mit dem Cannabidiol CBD auf dem Markt. Viele Sportler wenden die hochwertigen Extrakte an, um von gesundheitlichen Vorteilen zu profitieren:

  • Es ist bekannt, dass CBD an das körpereigene Endocannabinoid-System anknüpft. Dieses ist ein wichtiger Bestandteil des menschlichen Nervensystems und dafür zuständig, körperliche Funktionen zu steuern. Indem das Cannabidiol unterschiedliche Rezeptoren anspricht, könnte es verschiedene Körperfunktionen beeinflussen.
  • Einige Sportler:innen wenden bei Verletzungen oder Verspannungen Heilpflanzenwirkstoffe, sogenannte Adaptogene, an. Diese sollen dem Körper dabei helfen, in bestimmten Situationen anpassungsfähiger zu sein. Als Adaptogene gelten ausschließlich ungiftige Heilpflanzen oder -kräuter, die stimulieren, ohne Nebenwirkungen auszulösen. Sportler würden diese Wirkstoffe vor allem nutzen, um Müdigkeit vorzubeugen und die Leistungsfähigkeit zu erhalten. Da auch CBD-Öle im weiteren Sinne zu den Adaptogenen zählen könnten, wird ihnen ein ausgleichender Effekt nachgesagt.
  • Allen Sportarten ist gemein, dass sie die Muskeln stark beanspruchen. Für Sportler: innen ist es folglich wichtig, die trainierten Muskelgruppen nach den Übungen bestmöglich zu entspannen. Dabei könnte ihnen das Cannabidiol CBD helfen. Es soll ersten Studien zufolge einen regenerativen Effekt entfalten. Auch ein schmerzender Muskelkater soll sich mithilfe von CBD behandeln lassen. Scheinbar könne CBD die Funktion der sogenannten GABA-A-Rezeptoren positiv beeinflussen. Diese „beruhigenden“ Neurotransmitter des Nervensystems sind unter anderem an Reflexen und koordinierten Bewegungen beteiligt. Zudem soll der GABA-Rezeptor Wachstumshormone, die den Muskelaufbau fördern, positiv beeinflussen.
  • Hin und wieder haben Sportler während ihrer Laufbahn mit Entzündungen zu kämpfen. Werden diese nicht ernst genommen und infolgedessen falsch behandelt, können chronische Schmerzen die Folge sein. Gleichzeitig können und möchten manche Sportler: innen bei Verletzungen nicht sofort zu verschreibungspflichtigen Medikamenten greifen. In Absprache mit dem behandelnden Arzt könnte CBD eingesetzt werden. Dem Cannabidiol werden schmerzlindernde und entzündungshemmende Effekte nachgesagt. Die Einnahme lässt sich sowohl bei akuten Entzündungen, als auch präventiv umsetzen. Wissenschaftler erklären die zugrundeliegende Wirkungsweise wie folgt: Bei entzündlichen Prozessen würde das CBD an die Endocannabinoid-Rezeptoren andocken und dort antientzündlich wirken. So könne der Zellschutz erhöht werden. Vermutet wird außerdem, dass das Cannabidiol den NF-κB-Signalweg hemmt, der mitverantwortlich für entzündliche Reaktionen sein soll.
  • Dementgegen bewirkt CBD alleine weder eine Leistungssteigerung, noch fördert es den Muskelzuwachs. Denn die Muskelmasse erhöht sich nur mit regelmäßigem Training, kombiniert mit einer ausgewogenen Ernährung. Allerdings kann CBD zwischen den Trainingseinheiten die Regenerationsphasen unterstützen und somit indirekt zu einer größeren Leistungsfähigkeit beitragen.

Welche Dosierung ist für Sportler: innen angemessen?

Da CBD entspannungsförderlich wirken soll, nimmt man es idealerweise nach dem Training ein. Wie in anderen Fällen gibt es für Hobby- oder Leistungssportler nicht „die eine“ richtige Dosierung. Bei CBD-Öl empfiehlt es sich jedoch, prinzipiell mit einer niedrigen Dosierung zu beginnen. Für Anfänger: innen empfehlen Experten zwei bis vier Tropfen Öl. Erst dann, wenn die gewünschte Wirkung nicht eintritt, können Sportler die Dosierung bei Bedarf tageweise erhöhen. Dies sollte idealerweise immer in enger Abstimmung mit den behandelnden Ärzten und Trainern geschehen.

Im medizinischen Sinne gilt es, auf mögliche Wechselwirkungen zu achten. CBD beeinträchtigt in manchen Fällen körpereigene Enzyme, sodass Medikamente entweder schwächer oder stärker wirken. Deshalb gibt es eine Reihe von Medikamenten, die Sportler nicht gemeinsam mit CBD einnehmen sollten. Dazu zählen zum Beispiel Säure- und Gerinnungshemmer, Schmerzmittel und Neuroleptika. Weiterhin führt CBD mit bestimmten Kombinationen zu einer starken Schläfrigkeit. So wiesen Forscher diese Wirkungsweise etwa in Kombination mit Hopfen, Johanniskraut, Melatonin und Katzenminze nach.

CBD-Öl und andere Produkte mit Cannabidiol zählen in Deutschland weder zu den Medizinprodukten noch zu Medikamenten. Sie gelten als Nahrungsergänzungsmittel, die in aller Regel keine Nebenwirkungen verursachen. Vereinzelt können unerwünschte Nebenwirkungen auftreten, wenn man CBD zu hoch dosiert. Bei Sportlern und anderen Personengruppen wie beispielsweise Krebspatienten, die zu viel CBD einnehmen, könnten unerwünschte Wirkungen eintreten. Eine zu hohe Dosis kann verstärkte Müdigkeit, Appetitverlust oder Magen-Darm-Beschwerden auslösen. Daher sollten auch Sportler mit einer geringen Dosierung beginnen, um unerwünschte Wirkungsweisen zu vermeiden.

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