Spaten und Sieb reichen längst nicht mehr: Heute gehören auch modernste naturwissenschaftliche Methoden zum Standard-Repertoire in der Archäologie. Doch welche neuen Erkenntnisse bringt dieser Fortschritt – und wie hat sich die Archäologie durch diese Methoden gewandelt?
Lange Zeit waren Formanalyse und Stilvergleiche in der Archäologie das wichtigste Mittel, um gefundene Artefakte aus vorgeschichtlicher Zeit einer bestimmten Epoche und Kultur zuzuordnen. Das Aussehen von Fundstücken und der Kontext, in dem sie ausgegraben wurden, waren die Hauptquellen der Information. Doch nicht immer führte das zu exakten Ergebnissen.
Heute müssen Archäologen mit Methoden wie Fernerkundung und GPS, Massenspektrometrie und Röntgenfluoreszenzanalyse fast genauso vertraut sein wie mit den klassischen Werkzeugen ihrer Zunft. Was aber macht dies mit einem Fach, das sich selbst als eine der wichtigsten Kulturwissenschaften sieht? Lassen sich Fragen zum Leben unserer Vorfahren heute tatsächlich aus anderen Blickwinkeln beantworten?
Inhalt:
- Die falsche Wölfin
Wie neue Methoden unser Wissen verändern - Formen und Schichten
Archäologie früher - Die erste "Revolution"
Die Radiokohlenstoff-Methode - Die Zähne zeigen es
Woher stammt ein Mensch? - Scherben, Münzen und Bronzefragmente
Neue Analysemethoden werfen Licht auf historische Funde - Gewusst wie
Welche Methode ist angemessen? - Was Pflanzenreste verraten
Die Archäbotoanik macht die Vergangenheit lebendig - Geistes- oder Naturwissenschaft?
Die Debatte um die Einordnung der Archäologie
Anke Sauter / Forschung Frankfurt
Stand: 08.05.2015