Die totale Mondfinsternis am 28. September ist in gleich doppelter Hinsicht spektakulär: Zum einen erscheint der „Blutmond“ besonders groß, denn er ist uns momentan besonders nahe. Zum anderen steht er sehr nahe über dem Horizont und sieht damit zusätzlich größer aus.
Zehn Prozent größer als sonst
Wegen seiner leicht elliptischen Umlaufbahn schwankt die Entfernung des Mondes von der Erde zwischen rund 363.000 und 405.000 Kilometern. Befindet sich der Erdtrabant während eines Vollmonds in seiner erdnächsten Phase, dem Perigäum, erscheint er daher besonders eindrucksvoll. Immerhin rund zehn Prozent größer ist die sichtbare Mondscheibe dann und leuchtet bis zu 30 Prozent heller.
Auch bei dieser Mondfinsternis ist das der Fall. Der Mond steht gegen 03:46 Uhr nachts im Perigeäum und damit während seiner Wanderung durch den Erdschatten. Er ist dann nur noch 356.877 Kilometer von der Erde entfernt – so nach wie nie in diesem Jahr. Die nächste totale Mondfinsternis, bei der der Mond uns so nahe kommt, wird es in Europa erst wieder im Jahr 2574 geben.
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Noch größer durch Horizont-Effekt
Aber noch ein Faktor trägt dazu bei, diesen „Blutmond“ besonders eindrucksvoll zu machen: Seine Position am Himmel. Denn die Mondfinsternis ereignet sich kurz vor dem morgendlichen Untergang des Mondes. Der Erdtrabant steht daher zum Zeitpunkt der Totalität nur zwischen 27 und 17 Grad über dem Horizont. Je weiter westlich der Beobachtungsstandort, desto höher steht der Mond und desto dunkler ist der Himmel noch.
Der große Vorteile dabei: Der sogenannte Horizont-Effekt lässt den verdunkelten Mond zusätzlich größer erscheinen als er in Wirklichkeit ist. Diese Illusion rührt daher, dass wir am Horizont zusammen mit dem Mond auch andere Objekte sehen – Häuser oder Bäume. Im Vergleich zu ihnen erscheint der Mond dann sehr groß. Hoch am Himmel aber fehlt dieser Vergleich und der Mond sieht daher dort scheinbar kleiner aus.
Vorausgesetzt man findet einen guten Beobachtungsplatz mit freiem Blick auf den West-Horizont, bietet diese Mondfinsternis daher eine gute Gelegenheit für spektakuläre Fotos.
Nadja Podbregar
Stand: 25.09.2015