Die Weltbevölkerung wächst seit Jahrhunderten kontinuierlich. Vorsichtige Schätzungen gehen für Mitte des nächsten Jahrhunderts von fast 9 Milliarden Menschen aus, die unseren Planeten besiedeln werden. Mit der Bevölkerungsexplosion einher geht nicht nur ein ständig wachsender Bedarf an Nahrungsmitteln, auch der Energieverbrauch der Menschheit wird in Zukunft weiterhin stark ansteigen. Auch oder gerade in den Entwicklungsländern.
Dabei hat sich schon in den letzten 50 Jahren der Primärenergieverbrauch (PEV) versechsfacht. Vorrangig zur Energieproduktion verwendet werden noch immer fossile Rohstoffe wie Kohle, Erdöl und Erdgas. So wurde beispielsweise allein in der Zeit von 1980 bis 1998 soviel Erdöl auf der Erde gefördert, wie in den 100 Jahren davor seit Beginn der industriellen Erdölgewinnung zusammengenommen.
Die Reserven an diesen Energierohstoffen auf der Erde sind aber begrenzt. Neufunde gibt es fast gar nicht mehr, die weißen Flecken auf der Landkarte sind nahezu vollständig verschwunden. Steigerungen bei den ausbeutbaren Vorräten an konventionellen fossilen Brennstoffen scheinen allenfalls noch über notwendige Neubewertungen bekannter Felder und verbesserte Gewinnungsverfahren möglich. Die Folge: die globalen Reserven der wichtigsten Energieträger werden in Zukunft zunehmend schrumpfen.
In dem Maße wie die bisher bekannten Vorräte an Energierohstoffen zurückgehen, wird die Forschung nach den Rohstoffen der näheren oder ferneren Zukunft immer wichtiger und dringender. Schon seit Jahren sind Wissenschaftler auf der Suche nach Lösungen, aber jetzt scheinen sie endlich fündig geworden zu sein: Gashydrate versprechen die „neue“ Energiequelle für das nächste Jahrtausend zu werden.
Wissenschaftler verschiedener Institutionen – in Deutschland unter anderem von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe und vom Geomar Forschungszentrum in Kiel – und Länder sind deshalb zurzeit mit der Erforschung der Gashydratvorkommen der Erde beschäftigt. Soviel erscheint allerdings schon heute sicher: Wenn es gelingt diese Vorkommen auszubeuten, können sie vielleicht die Menschheit für Jahrhunderte mit Energie versorgen…
Stand: 19.12.2001