Für den einen sind es die Malediven, für andere Kailua Beach auf Oahu/Hawaii, Cala Mondragó auf Mallorca oder der Tsambika Strand auf Rhodos – Traumstrände können je nach den persönlichen Vorlieben des Betrachters ein ganz unterschiedliches Aussehen haben – könnte man meinen. Doch Wissenschaftler um Allan Williams von der University of Glamorgan in Wales sind da anderer Meinung: Sie haben eine mathematische Formel entwickelt, die angeblich die schönsten Strände der Welt ermitteln kann.
Kriterien für den Superstrand
„Wenn Sie als Küstenplaner oder in einer Tourismusbehörde arbeiten, können Sie mit der subjektiven Meinung eines einzelnen nichts anfangen, da benötigen Sie Fakten“, so Williams. Und genau für diese Zielgruppe hat der Forscher seine Untersuchungsmethode auch entwickelt. Das allerdings erforderte einiges an Vorarbeit:
In Interviews mit mehr als 1.000 Personen aus drei Ländern kristallisierten sich 28 Kriterien heraus, die einer Küstenlandschaft oder einem Strand Charme und Attraktivität verleihen. Dazu gehörten unter anderem Klippen – je höher, desto besser -, die Farbe des Meerwassers, das Fehlen von Müll oder Lärm oder alte Burgruinen.
„D-Rating“ zeigt Güte der Strände an
Williams und sein Team besuchten dann 60 Strände in Wales, Malta und der Türkei, um sie anhand dieser 28 Parameter zu bewerten. Das Ergebnis ihrer Inspektion gaben sie in den Compter ein und errechneten mithilfe der mathematischen Formel das jeweilige so genannte „D-Rating“ der Strände. Je höher das D-rating, desto besser die Qualität des Küstensabschnittes. Das Ergebnis: Cirali in der Türkei, die Dingi Cliffs in Malta und zwei Strände in Pembrokeshire/Wales – Little Haven und Poppit Sands – entpuppten sich als Gewinner des Wettbewerbs.
Nicht besonders begeistert von der neuen Formel zeigte sich Anthony Sage vom Gemeinderat der Region The Havens, in dem sich einer der prämierten Strände befindet. „Man braucht keine Formel, um zu erkennen, wie beeindruckend der Strand von Little Haven ist. Da reichen die eigenen Augen,“ so Sage. „Aber wir freuen uns darüber, dass die Formel des Professors zum selben Ergebnis kommt wie wir und uns Topnoten gibt.“
Stand: 20.06.2014