Sie gleichen einem in sich zusammengesunken dasitzenden, nachdenkenden Menschen oder einer liegenden Robbe: die windgeformten Felsen in den Trockentälern der Antarktis. Ganzjährig eisfrei ist hier das Gestein der Kraft des Windes schutzlos ausgesetzt und hat im Laufe von Millionen Jahren durch die Erosion bizarre Formen angenommen.
Mit Wintertemperaturen von bis zu minus 50 Grad und orkanartigen Stürmen gehören die Trockentäler der Antarktis zu den kältesten und lebensfeindlichsten Gebieten der Erde. Sie liegen an der Westküste des McMurdo-Sunds, in einem Ausläufer des Transantarktischen Gebirges. Doch trotz der extremen Kälte liegt hier so gut wie nie Schnee.
Der Grund: Das hochaufragende Gebirge schirmt die Täler vor dem Eis des Inlands ab und lenkt auch die aus dem Osten kommenden Gletscher ab. Hinzu kommt, dass die aus dem Inland wehenden Winde ihre Feuchtigkeit an der Westseite der Berge abschneien und dann als trockener, kalter Fallwind durch die Täler rasen. Die Erosion durch diese teilweise Orkanstärke erreichenden Stürme schliff im Laufe von Millionen Jahren auch die rundlichen Formen dieses Felsens heraus.