Man sieht es diesen Erdbeeren nicht an, aber sie sind eine echte Rarität. Denn sie sind in einem Gewächshaus der Amundsen-Scott-Südpolstation gereift – meilenweit von Wärme, Ackerland und frischem Humusboden entfernt. Sie sind damit am südlichsten Punkt der Erde gewachsen.
Während der neun Monate dauernden Polarnacht ist die Besatzung der Südpolstation vom Rest der Welt isoliert: Die normalerweise verkehrenden Versorgungsflüge fallen aus. Damit die Überwinterungscrew trotzdem an und zu frisches Obst und Gemüse essen kann, gibt es ein kleines Gewächshaus. In diesem wachsen die Pflanzen unter Speziallampen in Hydrokultur, ihre Nährstoffe erhalten sie nicht aus der Erde sondern über die Nährlösung. Ein Techniker vor Ort kümmert sich täglich um die Pflanzen, zusätzlich überwachen Forscher der University of Arizona über eine Daten- und Bildleitung die Anlage.