Ein winziger dunkler Punkt vor einem glühenden Feuerball: So sieht es aus, wenn ein Planet vor seinem Stern vorüberzieht. In diesem Falle hat das Sonnenobservatorium SOHO diesen Transit nicht im sichtbaren Licht aufgezeichnet, sondern im extremen UV-Bereich der Strahlung.
Am 9. Mai 2016 zieht der Planet Merkur von uns aus gesehen direkt vor der Sonne vorüber. Dieses Himmelsereignis werden nicht nur viele Hobby-Astronomen und Forscher von der Erde aus beobachten, auch einige unserer „Augen im All“ richten sich auf die Sonne.
Diese Aufnahme des Weltraumobservatoriums SOHO zeigt einen Merkurtransit im extremen UV-Licht. Weil dieses für uns nicht sichtbar ist, wurden die Intensitäten der Strahlung für dieses Bild in blaues Licht „übersetzt“. Auch bei diesem Transit werden NASA und ESA ihre Sonnensatelliten wieder auf die Sonne richten. Die Aufnahmen des Solar Dynamics Observatory (SDO) stellt die NASA fast in Echtzeit hier ins Netz.
Der große Vorteil der fliegenden Sonnenobservatorien ist es, dass sie ihre Aufnahmen weitab von der störenden Erdatmosphäre machen können. Feinheiten wie die Ausdehnung und Zusammensetzung der extrem dünnen Merkuratmosphäre können sie daher sehr viel besser einfangen als irdische Teleskope.