Ohne Strom und Wärme geht in der modernen Welt kaum noch etwas. Doch egal ob beim morgendlichen Kaffee, bei der schnellen Pizza zwischendurch oder bei der Arbeit am Computer – für alle diese Aktivitäten brauchen und verbrauchen wir Energie. Der größte Teil dieses Bedarfs wird heute durch fossile Brennstoffe wie Kohle, Öl und Gas gedeckt. Doch diese Vorräte werden immer knapper.
Es hat Jahrmillionen gedauert, bis sich erst pflanzliche oder tierische Biomasse im Untergrund abgelagert hat und diese dann durch Druck langsam in fossile Brennstoffe umgewandelt worden ist. Dieser Prozess lässt sich nicht einfach beschleunigen, diese Ressourcen sind deshalb endlich. Und wir tun unser Übriges dazu, um sie zu dezimieren: Jeden einzelnen Tag verbrauchen wir Menschen schon mehr Erdöl, als sich in tausend Jahren gebildet hat.
Wie lange reichen die Reserven noch?
Prognosen gehen zwar davon aus, dass in nächster Zukunft keine grundsätzlichen Engpässe in Sicht sind, doch schon in 40 Jahren könnte dies ganz anders aussehen: Experten schätzen, dass es schon im Jahr 2043 aus Brennstoffmangel keine Benzinfahrzeuge und keine Ölheizungen mehr geben könnte. Im Jahr 2066 wären, wenn sich bis dahin nicht Fördertechnologien und Abbau stark ändern, möglicherweise auch die Erdgasvorräte erschöpft. Stein- und Braunkohle reichen zwar wahrscheinlich noch bis ins nächste Jahrhundert, aber schon aus Gründen des Klimaschutzes wären auch hier Alternativen sinnvoller.
Und was hat das mit GEOTECHNOLOGIEN zu tun?
Damit nicht irgendwann „die Lichter ausgehen“ beteiligen sich auch die Geowissenschaftler an der Suche und Erforschung neuer Energiequellen. Ein Kandidat ist beispielsweise die Geothermie. Die Energie aus dem heißen Inneren der Erde wird in Deutschland noch kaum genutzt, hätte aber auch hier durchaus Potenzial. Die Erdwärme kann beispielsweise durch Wärmepumpen oder geothermische Kraftwerke zur Heizung von Gebäuden oder zur Stromerzeugung eingesetzt werden.
Doch eine Erschließung im großen Maßstab lohnt sich in der Regel nur dort, wo die Erdkruste „dünnhäutig“ ist und die Hitze aus der Tiefe möglichst nah unter der Oberfläche liegt. Wo dies der Fall ist und warum erforschen Geologen unter anderem mithilfe von seismischen Wellen und anderen „schwingenden“ Erkundungsmethoden. Ähnlich wie bei der Computertomographie gibt dabei die Ablenkung und Ausbreitungsgeschwindigkeit der Wellen Auskunft über die inneren Strukturen. Die Weiterentwicklung solcher Tomographieverfahren und ihre Anwendung für geeignete geologische Objekte und Prozesse ist auch eines der Schwerpunktziele des Forschungsprogramms GEOTECHNOLOGIEN.
(BMWI; BMU; GEOTECHNOLOGIEN, 20.11.2003 – NPO)