Die globale Erwärmung hat einen dramatischen Effekt auf den El Niño. Wie koreanische Forscher in „Nature“ berichten, wird eine neue Form des Klimaphänomens immer häufiger. Bei dieser erwärmt sich nicht der Ostpazifik, sondern eine Hufeisen-förmige Region im zentralen Pazifik. Dieser El Niño „Modoki“ könnte verstärkte Trockenheit vor allem über Indien und Australien auslösen.
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Alle paar Jahre kommt „El Niño“ – das „Christkind“. Bei diesem Klimaphänomen bildet sich eine Zunge anormal warmen Wassers im Ostpazifik, die nicht nur lokal, sondern auch weltweit klimatische Veränderungen wie häufigere Regenfälle und Stürme oder aber stärkere Trockenheit nach sich zieht. Jüngste Studien haben gezeigt, dass dieser „normale“ El Niño-Typ durch den Klimawandel seltener zu werden scheint.
Stattdessen gibt es nun eine neue, immer häufiger auftretende Variante des Klimaphänomens. Dabei bildet sich ein Hufeisen-förmiger warmer Wasserbereich im zentralen Pazifik, der von ungewöhnlich kaltem Wasser flankiert wird. Dieser zentralpazifische El Niño wurde El Niño “Modoki” getauft, vom japanischen Wort für „ähnlich, aber unterschiedlich“.
Der Forscher Sang-Wook Yeh vom koreanischen Meeresforschungsinstitut in Ansan und Karumuri Ashok vom Klimazentrum in Pusan, Südkorea, haben nun ein Modell entwickelt, mit dem sie testeten, wie sich dieser neue El Niño-Typ unter der prognostizierten Klimaerwärmung im 21. Jahrhundert entwickeln wird. Das Ergebnis: Ende dieses Jahrhunderts wird der „Modoki“-Typ fünf Mal häufiger auftreten als der normale. Für die Pazifik-Anrainer, aber auch weltweit, bedeutet dies häufigere „Kapriolen“ des Klimas. So könnten diese neuen El Niños die Trockenheit in Indien und Australien deutlich verstärken.
(Nature, 24.09.2009 – NPO)