Erstmals ist es Wissenschaftlern am GeoForschungsZentrum Potsdam (GFZ) in Zusammenarbeit mit der University of Washington gelungen, die magnetische Signatur von Meeresgezeitenströmungen vom Satelliten aus zu kartieren (SCIENCE, 10. Januar 2003, Vol. 299, pp. 239-241).
Schon seit einiger Zeit wurde vermutet, dass die Bewegung des gut leitenden Meerwassers durch das Erdmagnetfeld elektrische Ströme induziert, ähnlich wie bei einem Dynamo. Dadurch wiederum werden sekundäre Magnetfelder erzeugt, die um vier bis fünf Größenordnungen kleiner sind als das Primärfeld. In den hochgenauen Messungen des GFZ-Forschungssatelliten CHAMP wurden nun erstmals diese sekundären Felder aus dem Weltraum sichtbar.
Damit eröffnet sich eine neue globale Beobachtungsmöglichkeit, welche die bisherigen Verfahren der präzisen Radar-Messungen der dynamischen Meereshöhe ergänzen kann. In Zukunft könnten Satelliten-Messungen des Magnetfeldes einen wichtigen Beitrag zum verbesserten Monitoring der Meeresströmungen weltweit leisten.
(GeoForschungsZentrum Potsdam (GFZ), 10.01.2003 – Dr. Nicole Schmidt / GFZ Potsdam)