Fallende Nadeln, vergilbte Blätter, tote Äste – betrachtet man die amtlichen Zahlen des letzten Waldzustandsberichts sind Deutschlands „grüne Lungen“ sterbenskrank. Gerade mal ein knappes Drittel aller Bäume ist noch vital und ohne Makel. Der Rest ist mehr oder minder schwer geschädigt und dringend auf Hilfe angewiesen.
Doch das ist eigentlich nicht Neues. Schon seit 1984 zeichnet der Report alle Jahre wieder ein düsteres Bild von der Lage in den heimischen Forsten und malt das Schreckgespenst eines drohenden Waldsterbens an die Wand. Aber dazu ist es bisher nie gekommen.
Kritiker halten den Waldzustandsbericht denn auch für wenig aussagekräftig und die Schadensbilanzen für viel zu hoch. Sie verweisen auf aktuelle Forschungsergebnisse, die belegen, dass die Bäume in Mitteleuropa heute viel schneller wachsen als früher. Ergebnis: Die Holzvorräte in den deutschen Wäldern sind so groß wie nie zuvor. Tendenz weiter steigend.
Doch wer hat Recht? Hängt der Wald noch am Tropf oder ist er längst auf dem Weg zur Genesung?
Dieter Lohmann
Stand: 08.12.2006