Entsprechend der Rolle eines Geheimdienstchefs, hat M – und nur M – die Fähigkeit, sowohl einen Agenten – zum Beispiel James Bond – über MHC I zu aktivieren als auch einen Helfer über MHC II. Der Zusammenhang zwischen der Auftragsannahme, das heißt der Gefangennahme (Phagozytose) durch die APCs, und der Präsentation über den MHC-I-Weg (Ort und Mechanismus) wurde dabei erst kürzlich im Detail beleuchtet.
Sind die Eindringlinge auf diesem Weg identifiziert, aktiviert M seinen besten Agenten James Bond – im Körper die T-Killerzellen -, um sie zu neutralisieren. Dank der Vorarbeit in der Zelle haben T-Killerzellen die Fähigkeit, Viren oder Bakterien sehr genau zu erkennen und auszuschalten.
Produktion von Antikörpern läuft auf vollen Touren
Die alternative Präsentation über MHC II bedient sich außerordentlich potenter Hilfsmittel, eine Rolle, die in den Bond-Verfilmungen gerne von Q, dem Erfinder, übernommen wird. Auf diese Weise wird die Produktion von Antikörpern vorangetrieben. Antikörper können die im Blut frei beweglichen Bösewichte erkennen und markieren. M splittet also den Auftrag und aktiviert sowohl Killer als auch Helfer, die zur Bekämpfung einer Infektion beide ihren Teil beitragen. Er verkörpert demnach einen ganz spezialisierten und professionellen Charakter.
Wie aber erfolgt die Erkennung durch eine T-Killerzelle im Immunsystem? Alle körpereigenen Zellen müssen den Immunzellen stetig präsentieren, welche Bestandteile in ihrem Inneren zur Funktionsfähigkeit – Zellhomöostase – beitragen. In einem für die Zelle kostenintensiven Prozess wird auf diese Weise überwacht, ob sich ein Fremdkörper (Pathogen) eingenistet hat oder die Zelle in eine Tumorzelle entartet ist.
T-Killerzellen als Wächter
Um das zu gewährleisten, werden ständig kleine Abbaubruchstücke, Peptide, aller zellulären Proteine, die sich ohnehin permanent in einem metastabilen Zustand der Neusynthese und des Abbaus befinden, an die Oberfläche der Zelle gebracht. Dort werden sie im Anschluss den T-Killerzellen präsentiert. Im Falle einer Erkennung und Bindung der T-Killerzelle, die sich auf fremde Strukturen spezialisiert hat, erfolgt eine Vernichtung der infizierten oder entarteten Zelle.
Es muss also jede Körperzelle nach außen hin zeigen, dass sie nur Bruchstücke körpereigener Proteine produziert. Bei einem Verdacht auf Unregelmäßigkeiten werden die T-Killerzellen sofort Maßnahmen ergreifen und im Sinne der Zellgemeinschaft die betroffene Zelle vernichten.
Daphne Nikles und Robert Tampé / Forschung Frankfurt
Stand: 23.10.2009