Wie und wann ein Vulkan letztendlich ausbricht, hängt von vielen Faktoren ab. Neben den physikalischen und chemischen Eigenschaften eines Magmas spielen äußere Faktoren wie das Vorhandensein von Wasser oder die Nähe zur Erdoberfläche eine entscheidende Rolle. Die Wechselwirkung zwischen steigendem Magma und dem Grundwasser kann große Dampfexplosionen auslösen. Dabei zersplittert das Nebengestein, und Brocken unterschiedlicher Größe werden in die Luft geschleudert.
Als Folge können Maare oder Schlackenkegel entstehen. Ein Maar ist eine trichterförmige Struktur mit einer umgebenden Wand aus Auswurfprodukten, die als Pyroklastika oder Tephra bezeichnet werden. Die Lavamenge in solchen Ablagerungen ist sehr variabel. Häufig entsteht ein runder See in der Mitte, der recht tief sein kann.
Ein Schlackenkegel entsteht durch das Auswerfen von Magmafetzen, die in der Luft schnell abgekühlt werden. Die abgelagerten Lavapartikel unterschiedlicher Korngrößen bilden schichtweise eine kegelförmige Struktur. Im Vergleich zu einem Maar sind solche Ausbrüche weniger explosiv, und die daraus resultierenden Ablagerungen enthalten in der Regel nur geringe Mengen an Nebengesteinsfragmenten.
Wie viel Magma bei einer Eruption nach oben befördert wird und wie schnell dieser Prozess abläuft, wird auch vom Liefersystem in der Tiefe gesteuert. Aus der Eruptionsgeschichte von existierenden Vulkanen können wir viel über das wahrscheinliche Verhalten von zukünftigen Ausbrüchen lernen. Manche Vulkanzentren weisen nur eine einzelne kurzlebige Eruptionsphase auf. Andere haben mehrere Eruptionsphasen und ein längeres Leben gehabt und bilden sogenannte „Vulkankomplexe“.
Alan B. Woodland und Cliff S. J. Shaw / Forschung Frankfurt
Stand: 13.03.2009