Bei uns ist ein Arztbesuch meist eher sicher. Doch in Drittweltländern kann dieser zu einem echten Glücksspiel werden. Denn eine Erregerübertragung durch Blutprodukte oder infizierte Nadeln ist hier nicht selten. So werden die Hepatitisviren B und C häufig über Blutprodukte, Intimkontakte oder durch infiziertes Besteck und Spritzen bei operativen Eingriffen übertragen. In vielen Ländern mit niedrigem Hygienestandard treten Hepatitis und HIV viel häufiger auf als etwa in Europa. Ursache dafür sind beispielsweise unzureichendes Screening der Blutprodukte und mangelhafte Hygienemaßnahmen wie beispielsweise der Mehrfachgebrauch von Nadeln in ärztlichen Einrichtungen.
Von (Zahn-)Arztbesuchen in Risikogebieten, geschweige denn Piercingstudios raten Reisemediziner daher dringend ab. Für Hepatitis B steht seit 1986 ein gentechnisch hergestellter Impfstoff zur Verfügung, der auch in Deutschland zu den allgemeinen Impfempfehlungen für Kinder und Jugendliche, für ärztliches Personal sowie Patienten zählt. Die Staatliche Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfprophylaxe allen Risikoreisenden (Rucksacktouristen, Langzeitaufenthalte medizinischer Dienst) dringend.
Impfung schützt vor Influenza
Aber nicht nur Tiere, Blut oder Sex bedeuten potentielle Gefahr: In fremden Ländern lauern auch Erreger, die über die Tröpfcheninfektion übertragen werden. Eine Impfung gegen Meningokokken, die beim Menschen verschiedene Krankheiten auslösen, wird insbesondere für das tropische Afrika in der Trockenzeit für Risikoreisende empfohlen.
Eine Impfpflicht besteht beispielsweise auch für die Pilgerreisen nach Mekka (Hadj). Die „echte Grippe“ (Influenza) lässt sich ebenfalls durch eine Impfung vermeiden. Weitere wichtige vorbeugende Maßnahmen sind das häufige Händewaschen und die Vermeidung zu naher „face to face“-Kontakte. Gerade Südostasienreisende sollten daran denken. Auch das Beispiel Vogelgrippe gehört in die Kategorie der Krankheiten, die man durch diese vorbeugenden Maßnahmen vermeiden kann. Die aviäre Influenza (H5N1) wird hauptsächlich durch enge Kontakte vom Tier (Geflügel) auf den Menschen übertragen. Allerdings gibt es dagegen noch keinen Impfstoff.
Dr. Regina Allwinn / Forschung Frankfurt
Stand: 13.02.2009