Botaniker haben in den letzten Jahren immer wieder Aufsehen erregende Entdeckungen gemacht, die selbst das Unkraut am Rande des Weges in neuem Licht erstrahlen lassen. Pflanzen nehmen die Umwelt in einer Art und Weise wahr, die einen immer wieder an Begriffe wie „fühlen, schmecken, riechen, tasten“ denken lässt.
„Pflanzen reagieren koordiniert auf etwa 20 verschiedene Signale aus ihrer Umwelt, wie Feuchtigkeit, Licht, Schwerkraft, Bodenstruktur oder Wind“, sagt Anthony Trevawas von der University of Edinburgh.
{1l}
Wurzeln suchen sich gezielt ihren Weg in Richtung notwendiger Mineralien. Pflanzen kommunizieren untereinander über Duftstoffe und warnen sich vor Fraßfeinden. Wilder Tabak lockt sogar Raubinsekten an, um die Plagegeister zu bekämpfen. Wurzeln unterscheiden auf geheimnisvolle Weise zwischen „selbst“ und „nicht selbst“ und passen ihr Wachstum im Boden entsprechend an. Pflanzen richten ihre Blätter immer genau so aus, dass sie die optimale Menge Licht erhalten.
Forscher wie Trewavas halten es aufgrund der Fülle und Komplexität der pflanzlichen Fähigkeiten sogar für notwendig auch bei Pflanzen von Intelligenz im Sinne von Problemlösung zu sprechen: „Selbst Bakterien wird eine basale Form von Intelligenz zugesprochen, und mehrzellige Pflanzen können all das, was Einzeller können, in deutlich komplexeren Formen“, sagt er.
Stand: 18.07.2008