Er bezeichnet sich selbst gerne als „Krone der Schöpfung“ und stellt sich damit über alle andere Lebewesen auf diesem Planeten. Vor einem neutralen Gutachter jedoch würde Homo sapiens allenfalls eine durchschnittliche Note erhalten – sowohl was seine physische Leistungsfähigkeit als auch die so hoch gelobten kognitiven Fähigkeiten betrifft.
Denn auch der Mensch ist keineswegs perfekt, sondern steckt voller Fehler und Unzulänglichkeiten. So kann er im Vergleich mit vielen Tieren weder besonders schnell laufen oder weit springen noch außergewöhnlich gut riechen oder sehen.
Das menschliche Auge besitzt sogar einen auffälligen Konstruktionsfehler, den „Blinden Fleck“, der für eine Lücke im Gesichtsfeld sorgt. Diese wird normalerweise allerdings nicht bemerkt, weil unser Gehirn in der Lage ist diesen Ausrutscher zu kompensieren. Dass es auch besser geht, zeigen Tintenfische, die von der Evolution ein viel besseres Sehwerkzeug mit auf den Weg bekommen haben, bei dem es das Problem der Teilblindheit gar nicht gibt.
Mängel über Mängel?
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Doch die Liste der menschlichen Mängel ist damit noch längst nicht zu Ende. So haben Wissenschaftler um Elisabeth Loftus von der Universität von Washington gezeigt, dass sich unser anscheinend so gut funktionierendes Gedächtnis mit einfachen Tricks überlisten lässt und dabei falsche Erinnerungen implantiert werden können.
Die Forscher fütterten in ihren Experimenten einen 14-jährigen Jungen mit wahren und falschen Geschichten über seine Kindheit. Schon nach wenigen Tagen hatte sich der Teenager auch die frei erfundene Begebenheit zu Eigen gemacht. Er konnte sogar lebhaft über seine Emotionen in der Situation berichten.
Aber auch damit nicht genug bei den vermeintlichen Fehlern des Menschen: Denn wofür ein Wurmfortsatz nötig ist, das war selbst Forschern lange Zeit völlig schleierhaft…
Stand: 18.01.2008