Sie sind im wahrsten Sinne des Wortes „großschnäuzig“, denn typisch für die Eisfische ist ein im Verhältnis zum Körper großer Kopf mit ausgeprägter Schnauze. Sie besiedeln nur die polaren Gewässer um die Antarktis herum, deren Wassertemperaturen im Sommer auch in der Peripherie des Südpolarmeeres kaum zwei Grad Celsius überschreiten. Nur eine Art kommt auch in den Gewässern um Feuerland vor – Relikt aus einer Zeit vor Millionen Jahren, als sich das Eis der Antarktis bis über die Südspitze Südamerikas wölbte und der Rand des Packeises viel weiter nördlich als heute lag.
Bis in 2.000 Meter Tiefe
Viele Eisfischarten kommen von nahe der Wasseroberfläche bis in 900 Metern Tiefe vor. Einzelne Arten wurden in der Langleinenfischerei auf antarktischen Schwarzen Seehecht (Dissostichus mawsoni) sogar bis in 2.000 Meter Tiefe mitgefangen. Ihre Aktivität und ihre Lebensräume sind dabei durchaus unterschiedlich: Manche Arten werden, wenn sie sich der Geschlechtsreife nähern, immer inaktiver und verbringen die meiste Zeit fast bewegungslos auf dem Bodengrund und lauern auf Beute. Andere steigen regelmäßig in die Wassersäule auf, um dort planktische Massenorganismen wie den antarktischen Krill zu fressen.
Wie „ganz normale Fische“
In Bezug auf ihre biologischen Parameter, wie Lebenszyklus, Fortpflanzung, Alter und Wachstum, unterscheiden sich die Eisfische erstaunlich wenig von Fischen anderer Breiten oder von den mit ihnen zusammenlebenden rotblütigen Fischarten. In den ersten drei Jahren leben sie vorwiegend im freien Wasser und gehen erst danach zum Bodenleben über. Lange Bauchflossen und relativ große Brustflossen, verbessern in dieser Freischwimmphase ihren Auftrieb.
Viele Eisfischarten wachsen als Jugendliche extrem schnell, sie legen in jedem Jahr zwischen sechs und zehn Zentimeter Länge zu, bis sie nach fünf bis acht Jahren geschlechtsreif sind. die ausgewachsenen Tiere erreichen eine Länge von 40 bis 75 Zentimetern und werden zwischen 15 und 20 Jahren alt. Die Weibchen investieren bis zu einem Viertel ihres Körpergewichts in die Reifung der großen Eier.
Stand: 20.07.2007