Eisfische sind seit jeher nicht nur bevorzugte Studienobjekte von Biologen, sondern galten auch schon immer als gute Speisefische. Ihr massenhaftes Auftreten um die Inseln der Subantarktis und Antarktis ließ bereits Anfang der 1960er Jahre den Wunsch nach ihrer kommerziellen Nutzung wach werden.
Nachdem sowjetische Fangflotten die Bestände des Marmorbarsches (Notothenia rossii) Ende der 60er und Anfang der 70er Jahre bei South Georgia und den Kerguelen überfischt hatten, wandten sie sich in diesen Gebieten den Eisfischen, vor allem dem Bändereisfisch (Champsocephalus gunnari) , zu. Mitte der 70er Jahre traten weitere Nationen wie Polen und die DDR in die Fischerei ein und der Fischereidruck erhöhte sich. Eisfische fanden sich jetzt regelmäßig als Ganzfisch oder ohne Kopf und Schwanz in den Fischläden der DDR.
Ab 1977 wurde die Fischerei auf südlichere Fanggründe wie die South Orkney Islands und die South Shetland Islands ausgedehnt und eine weitere häufige Art, der Stachelige Eisfisch (Chaenodraco wilsoni), für einige Jahre befischt. Die Fänge an Bändereisfisch überschritten in einigen Jahren 100.000 Tonnen. Die Folgen ließen nicht lange auf sich warten: Bis auf South Georgia hielten die Populationen dem hohen Fischereidruck nur wenige Jahre stand und waren bald überfischt.
Stand: 20.07.2007