Experten vom Golf von Maine gaben 2006 die erste fast vollständige Liste der bekannten Arten in diesem Ökosystem heraus. Die dort gefundene Anzahl der Arten, 3.317, ist gut doppelt so groß wie die in früheren Listen. Noch immer aber fügen die Forscher neue Arten hinzu und verbessern die Liste, die Meereslebewesen von mikroskopischem Phytoplankton bis zu Walen und von jahreszeitlichen Gästen bis zu dauernden Bewohnern enthält.
Lachse als Forschungsgehilfen
Als im Frühsommer 2006 etwa 2.600 Fische die Flüsse verließen, um im Nordpazifik zu leben, trugen sie winzige akustische Sender mit sich. Damit können ihre Bewegungen nun vom Census mit Hilfe einer Kette von 252 Empfängern auf dem Kontinentalschelf über Jahre hinweg verfolgt werden. Die Empfänger reichten 2006 vom Strand entlang der Wanderrouten der Fische bis über 2.000 Kilometer hinaus in den Pazifik.
Wenn ein Fisch an einem Empfänger vorbeischwimmt, wird seine Identität festgehalten und diese Information später zu einem vorbeifahrenden Schiff weitergeleitet. Auf diese Weise werden Daten über das Überleben einzelner Fische und ihrer Position gesammelt. Die Abhöranlage des Census auf dem Pazifischen Schelf erzielte über 95 Prozent Erfolg beim Verfolgen von Lachsen, Stören und anderen Fischen, die als „Korrespondenten“ des Census verpflichtet worden waren.
Dämme und Überleben
Viele Lachse sterben kurz nachdem sie einen Fluss verlassen, um in den Ozean zu schwimmen. Seit Jahrzehnten war die Frage ungeklärt, ob die hindernisse, die die Lachse vor dem Erreichen der Flussmündung überwinden mussten, vielleicht ihre Überlebensfähigkeit beeinträchtigt haben könnte. Überleben vielleicht diejenigen mit geringerer Warhscheinlichkeit, die über viele Dämme hinweg mussten? Hatten Tiere bessere Chanen, die ihre Jugend in einem frei fließenden Fluss verleben durften?
Erste Zählungen weisen jetzt darauf hin, dass die Überlebensrate von Lachsen aus Flüssen mit Dämmen nicht niedriger ist mit der von Fischen aus hindernisfreien Gewässern. Zumindest diese Vermutung konnten die aktuelle Forschungen daher widerlegen.
Stand: 12.01.2007