„Weißt du, wie viel Sternlein stehen an dem blauen Himmelszelt?“ – Diese Frage besingt nicht nur das alte Volkslied, sie beschäftigt auch die Astronomen seit hunderten von Jahren. Und erstaunlicherweise gibt es bis heute noch immer keine eindeutige Antwort darauf.
Selbst Wissenschaftler sind hier auf Schätzungen angewiesen. Eine davon wagte der australische Astronom Simon Driver im Jahr 2003 auf der Konferenz der Internationalen Astronomischen Union in Sydney: Er kam auf 70 Trilliarden Sterne – eine Sieben mit 22 Nullen. Und dies sind nur die erfassbaren, also theoretisch durch moderne Teleskope und Technologien nachweisbaren Himmelskörper. In Wirklichkeit könnte ihre Zahl noch weitaus höher sein, vielleicht sogar unendlich.
Noch wichtiger aber als die Zahl der Sterne ist für Astronomen heute das Sternenlicht. Es umfasst nicht nur die hellen Lichtpunkte der für uns sichtbaren Sterne, sondern auch die so genannte diffuse Hintergrundstrahlung. Sie ist eine Art Fossil des Universums: Der Überrest allen Lichts, das jemals von Sternen oder Galaxien ausgestrahlt wurde. Die Quellen dieses Milliarden Jahre alten Lichts können inzwischen längst erloschen sein. Aber ihr Licht macht es den Astronomen möglich, weit zurück in die Frühzeit des Universums zu blicken und wertvolle Erkenntnisse über seine Entwicklung zu gewinnen.
Bis vor kurzem jedoch blieb die fundamentale Frage offen, wie viel Hintergrundlicht es denn wirklich gibt und wie es verteilt ist. Denn das schwache Leuchten des galaktischen Hintergrunds wird durch das „Vordergrundlicht“ des Sonnensystems, der Milchstraße und anderer Galaxien überdeckt und gestört.
Stand: 04.08.2006